kleine randerscheinung, noch nicht eingebaut. aber irgendwie in sich abgeschlossen. so sieht es aus, was ich tue, derzeit. (reine unterhaltungsware, ich weiß. muß auch sein. gekonnt, vor allem.)
22.
Nachdem Anna gegangen ist, demonstrativ, nahezu geflüchtet, fällt Elfi über den Whiskeyvorrat her. Es dauert nicht lang, und nichts hält sie noch zurück. Sie schwankt durch die Räume, schreit und lallt. Lauter als die Anlage. Patti Smith, Because The Night. Alle wissen Bescheid, drehen sich weg. Demonstrativ. Oder gleichgültig. Überfordert in jedem Fall.
Keine wagt es, sich Elfi in den Weg zu stellen, die längst angefangen hat, auf Wände einzuschlagen, auf Schränke und Spiegel. Bis sie blutet, ohne es zu merken.
Anna hockt derweil unten auf der Straße, zwischen zwei geparkten Autos, auf dem Bordstein. Im Straßengraben, im Dreck. Nur drei Haltestellen weiter ist ihre Wohnung, aber sie findet den Weg nicht. Sie weiß nicht vor, nicht zurück. Sie sitzt fest. Hilflos.
Auch sie möchte schreien und weinen. Alles zusammenschlagen, egal was. Sogar zurück auf die Party will Anna. Zurück zu Elfi. Einen Schlußstrich ziehen. Oder was auch immer. Etwas tun.
Aber nichts geht.
Ich muß sie halten, zurückhalten. Festhalten. Damit nicht noch mehr passiert. Ein Unglück, ohnehin, das alles. Und Anna bleibt, wird ruhiger. Endlich. Wir sitzen eine Weile, bis ich sie dann nach Hause bringe. Vorsichtshalber. Bis ins Bett bringe ich sie. Als ich gehe höre ich sie schluchzen.
Am nächsten Tag schon wird Anna zu Elfi zurückkehren, vor Angst oder aus Liebe. Wer kann das sagen.
Und Elfi wird fortan behaupten, daß sowieso alles meine Schuld war.