am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

branding/11

buddha am schreibtisch

die woche nach wien ist in arbeit und zeug untergegangen. das ist nicht wirklich etwas besonderes, so ist das, wenn die schreibzeit sich ihren platz in der erwerbsarbeit erkämpfen muss. ich habe versucht, viel in den text hineinzudenken und versucht, ihn mir nah am herzen zu halten. aber erst heute habe ich mich an die schreibarbeit machen können. ich hätte auch etwas anderes machen können, da steht viel auf der liste. habe ich aber nicht, zum glück.

ich habe einfach nur, ganz ohne innere überzeugung, die datei geöffnet, den ausdruck danebengelegt und mich erwartungsfrei an die arbeit gemacht. sichten, prüfen, sortieren. keine feinarbeit also, alles andere als das, ohne jegliche dramatische ausformulierung und kreativität. ein zurechtfinden nur, ein suchen und wahrnehmen von dem, was da ist. dafür ist imagination erforderlich, zu erkennen, was die möglichkeiten sind. ob es passt, zu dem was ich mir wünsche. das ist schwer, aber es ist auch nötig. und es ist gut.

ich erkenne die struktur, sie ist weitgehend in ordnung. auf den letzten drei seiten musste einiges umgestellt werden und einen teil habe ich ganz entfernt. der kommt später, da sitzt er dann besser, habe ich den eindruck. abwarten.

insgesamt betrachtet fehlt noch so vieles, auch das sehe ich. aber mir scheint, dass es passen wird. dass in etwa der freiraum entstehen kann, den ich brauche, um die figuren ins nichts zu stellen. nicht neben- und nicht miteinander; eher so etwas wie aneinander. vier figuren nur und wenige nebenfiguren, eigentlich nur eine bislang, die wichtig sein wird. all das mit leben zu füllen, die menschen zu pflegen und zu lieben nicht zuletzt, die ich gerade finde und erfinde. das ist das eigentliche.

es ist schade, dass heute sonntag ist. bis mittwoch in etwa werde an der stelle nicht anknüpfen können, dazu steht zuviel auf dem plan. arbeit und anderes, was weiß ich.

die suche nach zeit ist eine ständige herausforderung. gute zeit, glatte zeit. zeit, die sich öffnen mag, sich zu füllen gewillt ist mit fiktion. mit nichts also, für nichts. seltsam, aber genau das ist meine arbeit.

die arbeit, die ich am besten kann und die ich am liebsten tue.

branding/10

buddha am schreibtisch

wenig heute, lediglich ein paar lücken gefüllt, mit fetzen, ansätzen, momenten nur. viel mehr nicht. dennoch war mir erkennbar, ein kleines bisschen zumindest, dass das grobe textgebilde zu stehen beginnt. ohne die feinheiten noch, ohne jede poesie. das alles fehlt noch, doch das braucht es, sehr, besonders in diesem text.

zehn seiten sind es jetzt, das passt in den plan. gegen ende kommt mir alles noch ziemlich unvollständig und unübersichtlich vor. da muss ich ganz sicher noch am meisten ran. aber auch da sitzt es, gut genug, um es zu lassen. zumindest für heute. vielleicht auch für die langsam abklingende wiener schreibzeit, nur noch morgen bin ich hier.

zuletzt etwas an der formatierung gebastelt, verdammtes word. aber da bin ich nun wieder gelandet, das kommt meiner arbeitsweise halt entgegen. trotz aller widrigkeiten, die ich ansonsten durchaus verstehe. dennoch: mein sei das word!

branding/9

buddha am schreibtisch

lange unterwegs gewesen, ins leere gesucht, und ein bisschen was gefunden. kaum greifbar, also abwarten.

wieder zu hause am rechner dann lediglich ein bisschen an der struktur gebastelt. muss auch sein, die form finden, die ich füllen will. das ist wichtig, das habe ich gemerkt. der versuch, ohne das zu arbeiten, ist nun doch recht gescheitert im letzten jahr.

nicht zuletzt eine der überschriften geändert. keine ahnung, ob die neue bleiben wird, wichtig war, dass die alte gehen musste. zu flach, zu nichts.

ich verbleibe müde.

branding/8

buddha am schreibtisch

ich mache langsam und nicht zu viel. immer noch ist die arbeit vorwiegend das sortieren des ersten teils und davon bislang auch nur das erste drittel. ich reiße den bestehenden text überall auf, manches fällt weg, alles setze ich anders zusammen, pflege die neue geschichte ein. das ist nicht ohne, weil dadurch so gut wie alle anschlüsse kaputtgehen.

eigentlich ist das papierarbeit, ich sagte es gestern schon. heute habe ich einen ganzen abschnitt doppelt vorgefunden, im abstand von nur eineinhalb seiten. das passier mir auf papier nicht.

aber es ist, wie es ist. unterwegs in wien fallen mir änderungen ein, die ich ich notiere. mehr kann ich nicht tun, aber das muss getan werden. sonst entfällt mir das gleich wieder. da sst eine alte schreibweisheit: immer alles aufschreiben.

wenn ich nach hause komme, arbeite ich diese notizen ab. sehe, dass ich das eine oder andere längst umgesetzt habe. komme dann aber auf noch etwas anderes und begreife gleich, dass das wiederum weitere änderungen erfordert. ich könnte also sagen, dass ich jetzt doch drin bin, im text. irgendwie zumindest.

doch es gibt noch vieles, das zu bedenken ist. noch sind zum beispiel die namen nicht vergeben. das heißt, ich weiß sie, alle. aber sie sind alle noch nicht im text. an sich ist das nicht weiter schlimm, der plan war, sie sukzessive und nicht zu flott preiszugeben. nun habe ich aber heute nachmittag spontan ein paar nebenfiguren benamst. das war so nicht geplant, schien mir aber einfacher, um die kurze passage schlichter abzuhandeln.

jetzt habe ich also zwei nebenfiguren, die womöglich nie wieder vorkommen. aber sie haben namen. während über die hauptfiguren noch immer konsequent anhand ihrer familiären attribute verhandelt wird: der mann, die frau, das kind. das ist nicht ganz sinnfrei, und ich will es sicher nicht von grund auf ändern. aber es braucht doch ein genaues timing, damit es nicht allzu blöd wird, irgendwann. nur wann? und wie?

dazu muss ich womöglich morgen ein bisschen laufen. es wird ieder heiß.

branding/7

buddha am schreibtisch

seit gestern sitze ich am text. nicht mehr davor, aber auch noch nicht darin. ich schlage mir mit grobem werkzeug eine schneise, und weiß noch nicht recht, was ich tue.

einen neuen anfang habe ich gebaut, etwa eine seite. den rest schiebe ich aus bereits bestehenden textfetzen zusammen. das war so nicht geplant, aber es war ja nicht der text schlecht, den ich vor etwa einem jahr begonnen habe. es war der ansatz, die einstellung, alles ohne zusammenhang.

den zusammenhang, oder besser einen hintergrund, den muss ich nun einfügen. unterheben oder einziehen, was auch immer. ich weiß, was es ist. eine kleine ausgangsgeschichte, die ist schon da. das einwirken in die alten textteile ist eine aufgabe, die kraft kostet. besonders, weil es dazu im grunde papier braucht. das alles ist so grob, das lässt sich am bildschirm kaum überblicken. das gibt es aber hier nicht, keinen drucker, keine papierarbeit.

so ist das jetzt, das lässt sich halt nicht ändern. ich will auch nicht meckern, ich preise das privileg, hier sein zu dürfen. mir eine unterkunft leisten zu können, mit küche, bett, schreibtisch und netz, um fast eine woche lang nur zu schreiben und zu laufen. das allein ist köstlich.

zufrieden macht mich die arbeit jedoch nicht. eher im gegenteil, das alles macht mir angst. noch habe ich nichts in der hand. alles mag mir wieder entgleiten, was sich über die letzten wochen entwickelt, verfestigt und recht stabil in meiner nähe aufgehalten hat. ob ich es aber greifen kann, halten und nutzen letztendlich.

dabei geht es nicht darum, ob ich einen text formen kann. das kann ich. immer. es ist die frage, ob ich die richtige haltung zu finden vermag, sie solide einzuflechten in der lage bin. ob ich also meine sprache weit genug öffnen kann, um die spannweite zwischen krieg und familie zu umfassen.

das alles frei von schuld und qual. obwohl es ein elend ist, und die zeit des schreibens sicher nicht ohne ein solches sein kann.

branding/6

buddha am schreibtisch

was die arbeit angeht war es mir heute reich, wirklich gut. gehadert habe ich in den letzten tagen, neben den widrigkeiten des alltag, gestohlene fahrzeuge und arbeitsverweigernde rechenmaschinen, wohl vor allem damit, dass mir durch den nerv der letzten woche die stimme und stimmung abhanden gekommen ist. das aber ist so, immer wieder, das lässt sich nicht zwingen. es ist der biorhythmus des schreibens, da muss man sich fügen.

dafür ging es heute hervorragend mit der weiteren ausarbeitung der struktur. oder, wie ich es gestern schon formuliert habe, das schaffen des raumes, die dimensionen und begrenzungen, die ich später dann zu betreten gedenke. um sie zu beschrieben.

sechs große kapitel sind geplant und seit heute auch, mehr oder weniger, mit erzählabsicht angefüllt. also das erste deutlich mehr als das letzte, so muss das sein. ich bin eine geradeausschreiberin, auch wenn ich das für diesen text anders zu denken versucht habe. das war vermutlich einer der fehler, die mir im ansatz passiert sind. im ersten versuch vor etwas mehr als einem jahr. text den ich nunmehr zu verwerfen habe, das ist auch keine leichte übung. da steckt ja durchaus auch etwas drin.

für fünf kapitel also sind nun haupt- und nebenstränge markiert, damit ich mich daran entlangarbeiten kann. für das sechste kapitel gibt es noch wenig, eben weil es das sechste kapitel ist. es soll auch eher eine art epilog sein, wenn alles läuft, wie es laufen soll.

nein, das tut es natürlich nie. aber egal.

überschriften gibt es auch, alle sechs. es gab schon vorher welche, aber zwei habe ich geändert und eine verschoben. das wird vermutlich auch nicht so bleiben, aber es kommt dem kern schon recht nahe. so denke ich heute.

für morgen bleibt nicht viel, ich habe, nachdem ich es im café zusammengekritzelt habe, danach gleich alles in ein dokument getippt. da kommt es mir sicher vor, ausbaufähig. für morgen bleibt da vor allem, die stimmung wiederzufinden. meine stimme als erzählwesen. meinen atem, mein wissen und meine liebe.

schreiben will ich all das, was ich heute entworfen habe, ohne eine spur von denunziation oder verachtung für meine figuren. obwohl die sich wirklich nicht dafür eignen, wenn ich ehrlich bin.

branding/5

buddha am schreibtisch

ich muss anfangen.

irgendwo muss ich einfach anfangen, nur so findet sich eine stimme. die stimme, die ich suche, die neue. eine haltung, eine poesie, eine andere welt.

über ein jahr ist es her, dass ich aus diesem textansatz gestiegen bin, nicht gefallen, weil ich noch einmal tief in das andere, das vorherige projekt einsteigen musste. das ist aber nun fertig, seit ende februar in etwa. es ist durch, bonding ist wirklich durch! und verschwindet im nichts, womöglich.

das muss mir gleich sein, das muss mir sein, als wäre es längst auf dem weg. und es ist auf dem weg, es hängt nicht am erfolg. es geht nicht um mich.

alles ist text, es ist immer der text, den ich gerade suche.

ich muss also anfangen fürs erste, alles neu machen.

ganz von vorn, das ist alles.

bonding/179

ich bin nachlässig, ich weiß. und genau so, mit fast diesen worten, habe ich mein letztes schreib-update hier im blog begonnen. auch das weiß ich.

ich gebe es also auf, an dieser stelle wieder zu einer art kontinuität zu finden. der zug ist ab. vor ziemlich exakt drei monaten also, am 4. dezember, habe ich immerhin noch verkündet, endlich mit der überarbeitung fertig zu sein. fast ein jahr hat das gedauert, 2022, unterbrochen von monaten des nichtstuns, des nichtschreibens wegen krieg usw. wegen allem und dieser allgemeinen nichtigkeit in mir. und dann war ich auf einmal doch durch, und fertig.

ganz genau so sieht es jetzt wieder aus, nur dass es nicht noch einmal ein jahr war. ein monat nur, der allerdings zunächst nur für letzte kleinigkeiten gedacht war. erneute abgabereife, mehr war nicht gefragt. aber kleinigkeiten kann ich nicht, wenn sich plötzlich grobe fehler offenbaren, mittelschwere abgründe, in die ich schaue. dann muss ich richtig ran, weil das so ja nicht stehenbleiben kann.

so bin ich also nur knapp hingekommen mit dem einen monat, neben all der anderen arbeit und der welt usw. und auch jetzt reicht es nur knapp, dies hier zu verkünden. die kraft meine ich, die konzentration. der text ist besser geworden, noch einmal. das ist kaum zu glauben, aber soviel kann ich mit sicherheit sagen. immerhin.

und mehr verspreche ich hier nicht, diesmal. ich möchte gern, aber ich kann kaum noch reflektieren. ich kann es doch selbst kaum greifen, nicht einmal für mich selbst. ich tue einfach, und es geht. aber tief drinnen, da ist alles still geworden.

doch wer weiß, in der nächsten woche habe ich ein bisschen frei, ab dem freien tag in der mitte. (eine schöne sache eigentlich, so sollten alle wochen sein.) vielleicht lichtet sich dann mein hirn ein wenig. vielleicht weiß ich dann doch etwas zu erzählen.

bonding/177

viel textarbeit stand nicht auf dem programm an diesem wochenende, und das war recht so. nur fünf seiten vielleicht, kaum mehr, verteilt in der zweiten hälfte des aktuellen kapitels. aber fünf seiten, die es in sich tragen. die einfluss haben könnten auf das gesamte manuskript. ach, was heißt „könnten“, sie „werden“, sie „tun“ es, jetzt schon. wie es eben so ist, wenn alles sich dem ende zuwendet.

ich habe gekürzt, auch hier, und die sprache verändert, den rhythmus vor allem. der ist ja in gebrochenen, eher poetischen passagen noch wichtiger. außerdem habe ich umgestellt, die reihenfolge von vier passagen verteilt in dem kapitel. ein bisschen nur, aber entscheidend. was den inhalt angeht musste ich mich sehr konzentrieren. erzählt ist da viel, aber mit wenigen mitteln. das musst ich klarer fassen, also reduzieren, um einen zugewinn zu erreichen. außerdem musste es weg von den alten geschichten, so oft schon wiederholt. ein eigenes werden und sein, für das ICH in meinem manuskript. und das bin ja nicht ich.

klingt übel, oder?! es ging so, nicht leicht, aber am ende dann doch.

in der nächsten woche dann noch einmal durch alles durch, das ganze kapitel neunundzwanzig. den fluss prüfen, die anschlüsse. das kann ich nicht einschätzen, da könnte noch etwas auf mich zukommen. durchaus. ich weiß es aber nicht, könnte auch gut gehen. so. ich schaue jetzt nicht danach.

in meinem kopf dengelt es. heftig! ich bin zufrieden.

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