am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

bloggereien (4)

viel wird geschrieben und geredet über blogs als kontaktbörse. über das internet überhaupt, auf diesem gebiet ja nun eindeutig und immer noch im vormarsch. man mag nun dafür, dagegen oder desinteressiert sein. es passiert dennoch, daß man dem einen oder andere blogger plötzlich unvermittelt ins gesicht schaut.
wirklich schlimm ist das ja nicht, es sei denn man hat sich wirklich überhaupt nichts zu sagen außer: ’sorry, dich lese ich nicht.‘ (was für ein unsinn, allein von der satzkonstruktion her. wie soll man darauf dann antworten?)
besonders eigenartig ist jedoch, sieht man zuerst das gesicht, hört die stimme, weiß sich etwas zu sagen. und fängt dann an mitzulesen. nie werde ich die nette frau modeste mit ihrem blog deckungsgleich bekommen. das wäre ungerecht. und auch der greise 40something ist natürlich gangganz anders. eigentlich. vom ersten eindruck her, sowieso, aber auch vom zweiten und dritten. unvorstellbar, die lücken, die da klaffen. nahezu welten jedoch trennen das geschnatter von seiner verursacherin, wenn ich einmal so sagen darf. ich vermag es nicht anders auszudrücken und bitte vorsorglich um verzeihung. wenn ich dann noch bedenke, daß die dazugehörige person auch die erste begegnung quasi gänzlich in den sand gesetzt hat, nahezu endgültig. rettungslos. dann muß ich sagen, daß das fragmentarische des bloggens ist und bleibt. und kein ersatz ist, nur eine erleichterung. vielleicht. für die, die der sprache mächtig und auch sonst anheimgefallen sind. wahrnehmung jedoch bleibt ein wagnis, in welcher form auch immer.

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