am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

wetware

drei tage nachgedacht, wo ich denn über Gloria Hemingway, des großen ernests sohn, gelesen haben könnte, vor jahren. was tun, wenn das internet nur wenig hergibt, vorwiegend eckdaten und reaktionen, aber weiter nichts?
ich wälze papier, all das papier, das ich vor einem jahr in unzähligen kisten nach berlin geschleppt habe. ich klicke mich nicht durch, ich schlage die seiten um, eine nach der anderen, durchnumeriert. das ist seltsam, zunächst, und gänzlich unergiebig. ich finde vieles, das ich schnell noch einmal, oder vielleicht auch zum ersten, mal lesen wollen würde. nur nicht jetzt, jetzt gilt es zu suchen und zu finden.
im grunde ist es doch dasselbe, denke ich dann, als ich zwischendurch kurz hochsehe, weil eine mail eingetroffen ist. (pling, ich hätte den sound abstellen sollen, wenn schon die verbindung weiterläuft.) es ist wirklich nicht viel anders, in den seiten (papier) zu wühlen. es fühlt sich nur anders an. doch ich hangle mich durch das papier (seite für seite), nicht viel anders als durchs netz. die verbindungen sind lose oder fester, je nach dem. ich lege die spur, ich knüfe die bande. ich lasse fallen oder halte fest, was immer mir in dem großen, allgegenwärtigen chaos in die finger gerät. und ich vergesse. das meiste (im leben) geht verloren, so ist das, welche art von hartware auch immer zum einsatz kommt. daran ändert sich nichts. und die software? ach, dieses mikroweiche zeug, was taugt das schon. darauf verläßt man sich besser eh nicht.
wetware, das ist es, was zählt.
während ich Literaturen ab jahrgang 2001 aufwärts durchblättere, ein heft nach dem anderen. während ich mich immer noch wundere, daß in deren onlinearchiv nichts zu finden ist. während ich dumm und ratlos um mich schaue, beinah schon aufgeben will. und während ich bei all dem den gesuchten artikel nahezu vor mir sehen kann, nur leider nicht lesen, so fotographisch funktioniere ich nun leider doch nicht. währenddessen also überlege ich, wo ich ihn gelesen habe. im büro, damals. (nicht laut sagen… ;-) und da habe ich, außer Literaturen und der wtaler tageszeitung (nicht einmal einen link wert!), die ich beruflich beauftragt war, tagtäglich durchzusehen, lediglich den Rolling Stone regelmäßig gesichtet. Rolling Stone, kann das sein? ich sehe einen schwarz-weiß artikel vor mir, wenig bilder, viel text. aber abwegig ist es nicht, das gibt es da immer, im mittelteil. und es gibt oft etwas über dichter. (manchmal auch deutsche, ganz am rande bemerkt, fauser, brinkmann, wondraschek, …)
der Rolling Stone also, tatsächlich, das oktoberheft 2002. online gibt es den artikel offensichtlich nicht, auch nicht das amerikanische original. aber solls?
papier ist doch ohnehin schöner. kann man mit ins bett nehmen, darauf einschlafen und morgens gleich wieder einsteigen.
ansonsten: wetware, nicht wahr, das ist es! das macht es doch aus! sowieso! alles! oder etwa nicht?

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