am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

living in a box (5)

es macht mich rasend, daß hier plötzlich permanent menschen sind. morgens um sieben fängt es schon irgendwo an zu klopfen und zu bohren. später sehe ich vom schreibtisch aus in den nacken des jungen mannes von gestern, der da hockt und hämmert. eine gerüstetage höher steht sein etwas älterer kollege und schmeißt von da aus immer wieder plastikschnipsel an mir vorbei.
gerade eben stehen da plötzlich beide und rufen nach mir. sie wollen auf meinen balkon, um die tür abzukleben. ich soll die pflanzen wegnehmen. ich verstehe nicht, warum sie auch die tür vernebeln wollen. davon, daß mein balkon renoviert werden soll, weiß ich natürlich nichts. offensichtlich soll der aber gestrichen werden. zumindest sind die beiden davon überzeugt und auch informiert.
wie gesagt bin ich irritiert, daß hier immerzu menschen sind. ich kann es einfach nicht haben, um genau zu sein. deshalb wohne ich allein, weil ich nicht ständig unter menschen sein kann. ich bin nicht nur irritiert, ich verliere mich. total.
und so passiert es, daß ich einen der beiden reinlasse, um das mit der tür zu erledigen. obwohl ich das eigentlich nicht will. ich frage nach, wann denn das gemacht werden soll. ich denke, daß ich die gesamte balkoneinrichtung wegschaffen und zum teil auch abmontieren werden muß. sie wollen mir früh genug bescheid sagen, immerhin. ich vergesse zu fagen, welche farbe sie denn streichen wollen. oder besser sollen. obwohl genau das doch das eigentliche thema ist. ich denke an diese lachsscheiße vom innenhof.
im grunde denke ich, daß die hausverwaltung mich hätte informieren müssen. und zwar vorher. ich weiß es aber nicht, hier sind zuviele menschen. stehen plötzlich da, duzen mich ungefragt und machen dann, was sie wollen. das bringt mich völlig durcheinander. ich habe dem schlichtweg nichts entgegenzusetzen.

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