am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

living in a box (16)

1. nachts um vier etwa schlägt jemand mit einer metallstange gegen das metallgestänge des mich umgebenden gerüstes. das ist eine ganz unglückliche art, aus dem tiefschlaf zu erwachen. ansonsten herrscht schweigen draußen. keine worte, kein gelalle, nur das schlagen. doch der wind ist das nicht. nach einer endlosen weile dann, schritte.
2. häuserwände können auch im regen gestrichen werden. heute sind zwei maler da, die sehr schnell arbeiten. die weiße vorstrichfarbe wird mit einem grünstichigen beige übertüncht. könnte aber sein, daß das grün nur die reflektion der gerüstlappen ist. immerhin kein lachsorange. puh!
3. der maler mit den fein ausrasierten zarten bartlinien im gesicht, der lange zeit sorgfältig vor meinem wohnbürofenster herumpinselt, beugt sich offensichtlich über die balkonbrüstung und klatscht schon mal eine bahn farbe an die innenwand. kein wort, keine geste. den efeu, der da steht, lackiert er einfach mit.
4. dachdecker mag ich lieber als maler. der eine gestern, der mit der schubkarre in richtung fallrohr ging, ganz da oben, während ich mit dem rad schnell noch zum markt wollte, bevor der große regen losgeht. der hat gewunken.

nachtrag: wer sagt mir eigentlich, dass die nur zweimal streichen? vielleicht kommt ja doch noch lachsorange, am ende. verdammt!

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