am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

nachtgedanken über gott

[im folgenden geht es um präpositionen, ein linguistisches thema. es ist also vorsicht geboten.]
zapping. ich gebe zu, bei mitunter auftretender schlaflosigkeit betreibe ich diese unart ganz gern. besonders shoppingkanäle und sonstige werbung haben es mir dabei angetan. nicht ist amüsanter als das. oder abstoßender, wenn es sich nach eins um reinrassige stöhn-und keuch-werbung handelt. völlig uninteressant sind dagegen gameshowsendungen mit ihren geldpaketen, die ja doch nie über die dem schirm gehen. jedenfalls nicht, solange ich dabei bleibe. vielleicht so zehn bis zwanzig sekunden.
eben landete ich aber kurz in einem regionalprogramm, einer offensichtlich christlichen talkshow. “…Waren Sie nicht sauer auf Gott, weil er Ihnen…?” fragt da die moderatorin sanft. sauer auf gott, denke ich. das klingt wie kindergarten. der kleine gott hat der kleinen susi ihr spielzeug weggenommen. die ist jetzt aber nicht einmal sauer, und das macht zuständige erzieherin christlicher grundprägung pädagogisch unverkennbar stolz. so klingt auf.
ich würde ja mit sagen, sauer mit gott. seltsamerweise schafft es in diesem fall eine größere distanz, die mir dem thema angemessen erscheint. obwohl ja mit, so ganz für sich betrachtet, eigentlich eher gemeinsamkeit andeutet. während auf sofort die hierarchie erkennen läßt.
ich weiß auch nicht. syntax und semantik verwechsel ich schon vom wort her immer wieder mal. und präpositionen sind wohl die anarchisten unter den wörtern. machen einfach, was sie wollen.

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