am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

re:publica – nachschlag

ja, ich war da. ein wenig verloren vielleicht, weil ich, außer meiner mitwirkung am hauptstadtblog und dem stadtblogtreffen, recht wenig zu vermelden hatte. und sowieso nicht habe. ich linke irgendwie nicht richtig, werde auch nicht verlinkt und sowieso kaum gelesen. podcasts kommen ebenfalls so gut wie nicht mehr vor. was soll das also?
liegt wohl daran, daß ich eine frau bin. eine these, nicht mehr. stimmt vermutlich auch nicht wirklich. aber der überschuß an jungen männern (anfang dreißig) in dunklen sakkos, die ihre laptops auf dem schoß schaukeln, war schon deutlich. fand ich. andere haben das anders gesehen, es mit der letztjährigen veranstaltung verglichen, die diesbezüglich noch extremer gewesen sein soll. kann ich nicht sagen, da war ich nicht.
die einzige feministische veranstaltung hat mir bei der beantwortung dieser frage leider auch nicht geholfen. zum einem, weil ich leider etwas zu spät kam. zum anderen, weil dann wohl die zeit zu kurz war, um konkreter zu werden. für mich zumindest. wichtig wäre es, dieses phänomen zu ergründen. das finde ich schon. warum hat es zumindest den anschein, daß männer irgendwie ‚erfolgreicher‘ bloggen? warum entwickelt sich ein derart frei schwingendes ding wie das bloggen dennoch so eindeutig männlich? scheinbar zumindest. was ist das? das ist doch nicht die technik, nicht nur zumindest. da ist doch mehr, ich bin sicher.
andererseits hatte ich immer schon ein problem mit dem postulierten feminismus, damals wie heute. zum beispiel war ich selbstverständlich von einer gemischten veranstaltung ausgegangen. ohne, daß ich nicht wiederum den sinn einer reinen frauenveranstaltung auf anhieb begreifen würde. denn ich bin ja feministin, was auch sonst. feministin genug, um an solchen repliken mehr als schwer zu würgen. insbesondere an dem einen oder anderen dummen kommentar. aber seis drum, das ist wohl zu einem guten teil auch ein generationsding. ich hätte ja damals fast noch lila latzhosen getragen. wenn mir das nicht zu punkinkompatibel gewesen wäre.
vermutlich wäre es angebracht, mehr gewicht auf qualität zu legen. gerade auch bei den bloggenden herren. nachdem ich in einer kleinen persönlichen konferenzpause eine weile zwei männer belauschen durfte, die offensichtlich gerade ein podcast herstellten, hab ich zumindest daran keine zweifel mehr. 25 minuten: wo kommst du grad her? ich war da auch schon mal. was machst du gerade? hab ich auch schon, damals. hast du gesehen? ja, war toll. damals. aber heute? moment, mein telefon. hamburg ist kleiner als berlin. aber auch schön. münchen dagegen. in berlin kann man ganz doll tretminenslalom betreiben, schon gemerkt? besonders in neukölln. irgendein abschlußwort? wir haben noch fünf minuten. ich, als angehender a-blogger. nein, war jetzt ein witz. aber hier versteht man grad unseren humor nicht. irgendein abschlußwort? ja, wir sollten viel lockerer werden. das ist doch ein schönes schlußwort. wofür das wohl gut sein soll? ich meine: wer – um himmels willen – will denn sowas???
witzig und informativ hingegen die veranstaltung über blinde im netz (leider ziemlich infofrei, dieser link. warum eigentlich?). barrierefreiheit oder besser barrierearmut betrifft mich persönlich so gut wie nicht. ist aber dennoch hochinteressant. menschen treffen, ihnen zuhören, sie miterleben. lernen. ist das nicht bloggen? genau das? (oder bin ich damit schon wieder tief im weiblichen spektum gelandet? ;-)
insgesamt: ich weiß nicht so recht. beim nächsten mal mach ichs besser, irgendwie.

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