menschen sterben. alle, das ist nichts neues. auch mir sind omas und opas gestorben, mein vater, ziemlich früh, außerdem – in einiger entfernung – ein drogentoter aus der parallelklasse, ein ehemaliger nachbarsjunge, der so hieß wie mein bruder, sogar am selben tag geburtstag hatte, und ein kind von gerade einmal sechs jahren. das ist normal. auch daß die einschläge näher kommen. vor vier jahren ein flüchtige bekannte aus der ganz frühen erwachsenenzeit. unfall im wilden kurdistan. in diesem sommer dann eine wesentlich nähere bekannte aus dieser zeit, wie ich vor ein paar tagen erst hörte. zwei jahre jünger als ich, und freiwillig gegangen.
mein hirn ist ein elefant. fünfzehn bis zwanzig jahre habe ich b. nicht gesehen. und auch kaum an sie gedacht. jetzt fällt mir vieles wieder ein. motorrad sind wir zusammen gefahren. ich hatte den führerschein schon, sie machte ihn gerade. damals. musik haben wir zusammen gemacht. nun ja, zumindest haben wir es versucht. ich erinnere mich an b.s selbst umgebaute gitarre, schwarz mit goldenen knöpfen. (hießen die pottys?) ich erinnere mich an die kleine kahle stelle an ihrem hinterkopf, wo sie immerzu nervös mit den fingern herumfummelte. und wie sie beim kiss-in in einer duisburger straßenbahn mit ihrer damaligen freundin ein kaugummi hin- und hertauschte. damals war so etwas provokant.
eben ist mir unsere letzte begegnung eingefallen. jahre später. ich mit der wuppertaler salsaband auf irgendeiner bühne im ruhrpott, und b. im publikum. endlich machst du, was du willst, hat sie mir anschließend gesagt. da hatte sie schon längst mit eigener band und eigenen lieder auf der bühne gestanden. immer vorneweg, ohne angst. ganz im gegensatz zu mir.
und jetzt sowas.