am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

leichen pflastern meine welt

es ist sommer. oder doch schon ziemlich sommerlich, immerhin. das merke ich an den vielen berliner fliegen, die wie im sturmangriff meine wohnung entern und dafür meine tagtäglich weit offen stehende balkontür nutzen. anschließend erweisen sie sich allerdings, wie immer im grunde, fliegen sind fliegen sind fliegen, als strunzdumm und rammen sich ihre blöden köpfe am fensterglas des geschlossenen fensters gleich daneben ein.

das ist reine verzweiflung, ich weiß. da draußen ist das licht, und hier drinnen sitze nur ich und schweige zu allem. ich lache nicht, nein. es ist ein drama, wenn auch nur ein fliegendrama. jahr für jahr sehe ich mir dieses schauspiel genau an. es ist immer dasselbe, sie lernen nicht dazu. sie wissen einfach nicht, was sie tun. und es geht nicht lange gut, das kann es gar nicht. es wäre kamikaze, vielleicht. wenn irgendein sinn dahinter steckte. aber das tut es nicht.

meine sämtlichen hilfangebote, heftiges zeitungswedeln in richtung balkontürfreiheit oder ein umständliches öffnen des fensters, wofür ich extra auf den schreibtisch klettern muß, werden mit vehemenz abgewehrt. sogar anschließende racheakte gegen meine rettungsmaßnahmen, ja gegen meine person werden verübt. gestern hat sich ein ganz besonders mutiges exemplar der gattung musca domestica in meiner herumstehenden schwarzteetasse ertränkt. vorsätzlich vermutlich, um sich anschließend von mir verschlucken zu lassen. ebenso vorsätzlich. und da hört es nun wirklich auf, finde ich.

ein solches vorgehen ist einfach nur unverschämt, egal unter welchen umständen es zustande kommt. wo kommen wir denn da hin.

4 Gedanken zu „leichen pflastern meine welt“

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