am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

tomaten anbauen in der stadt (11)

die tomatenernte ist in letzter zeit ein wenig ins stocken geraten, was ohne zweifel mit der latenten zurückhaltung der sonne zusammenhängt. oder anders gesagt: regen mögen sie überhaupt nicht. ganz so tragisch ist das aber nicht, immerhin sind sie einigermaßen überdacht.

sogar die eiertomaten haben sich von der arschfäule weitgehend erholt und sind tatsächlich recht genießbar. ich trickse sie allerdings auch aus und pflücke sie im noch fast grünen zustand, um sie dann im schrank nachreifen zu lassen. so gehts.

und so sieht das jetzt also aus:

nicht besonders, ich weiß. keine einziges bißchen rot derzeit. das dichte, fast satte grün oben gehört übrigens zu dem baum auf der anderen straßenseite. das eher blaßgrüne bis gelbe davor, das sind die tomaten. und das fette grün in der mitte, die wuchender minze. und rechts außen dann, der lavendel.

tomatenpflanzen sind häßlich, ich sagte es bereits. überhaupt lassen sie an schönheit noch mehr zu wünschen übrig, wenn sie erst einmal in die produktion eingestiegen sind. vielleicht ist das draußen, auf freier wildbahn anders. tomaten sind flachwurzler, innerhalb kürzester zeit haben sie ihre kleinen balkonkisten durchzogen. keine ahnung, was passieren würde, hätten sie unten mehr platz, mehr erde, mehr mumm. vermutlich würden sie größer, stärker und schöner. und trügen noch mehr früchte. das ist hier aber nun mal nicht.

ich bin diesbezüglich übrigens radikal. ich reiße nicht nur die toten, sondern auch die gelben blätter und zweige einfach ab. ohne rücksicht auf verluste. ich will jetzt nur noch die tomaten. und grüne sind noch ziemlich viele in wartestellung.

tomatenbalkone, so wunderbar sie auch sein mögen, sehen von außen immer belanglos aus. und meiner, da ich fettes, buntes geblüm so gar nicht mag, schneidet diesbezüglich immer besonders schlecht ab. ich mag schon gar nicht mehr hinsehen. (und komme irgendwie auch nie auf die idee, davon mal ein bild zu machen. so kann ich das jetzt hier auch nicht zeigen.)

also nix mit prachtvoll und groß. statt dessen hab ich vor ein paar tagen mit irgendetwas kleinem lilanem (japanische falsche irgendwas, hab ich vergessen) und zweimal frischem männertreu aufgerüstet. dieses blau! (auch nicht im bild.) einfach nur so, einfach nur für mich. sieht sonst kein mensch.

unten fahren derzeit übrigens die hochzeitskutschen durch neukölln.

2 Gedanken zu „tomaten anbauen in der stadt (11)“

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