auch den zweiten lesungstag voll mitgenommen und alles gehört, was es zu hören gab. trotz wiederkehrender schmerzen, das hört einfach nicht auf diesmal. aber es bleibt konstant im rücken, im nacken, wo es jetzt noch ist. dieses schmerzding in mir, das schlafende migränemonster. nur einmal gab es einen kurzen ausflug hinter das rechte auge, das war am mittag, kurz bevor es losging.
zwei richtig schlechte texte heute, beide im ersten set. und beide von frauen, was es umso schlimmer macht. immerhin gab es zwei erkenntnisse dazu. (und richtig gute lyrik auch, u. a. von einer frau.)
1. jammerliteratur ist 1000x schlimmer als befindlichkeitsbloggen. denn letzteres will nichts anderes sein als eben das, was es ist. das macht es klar und vergänglich, wie das leben. ersteres dagegen.
2. die leipzig-hildesheim-häme, die hier wie in klagenfurt gerne gepflegt wird, durchaus auch von mir, hat eine ernste komponente. ganz egal, wie die internen verknüfungen verlaufen mögen, davon habe ich nicht die geringste ahnung. oder eben nur ahnungen und vermutungen. es sieht doch sehr danach aus, daß sich mehr und mehr eine art inzucht etabliert, bei der die junge literatur nurmehr gemessen wird an anderer, zumeist ebenfalls noch junger literatur. stimme, klang, ton und gesicht. thema, tempo, stil, alles irgendwie gleich. und immer noch gleicher. da stimmt doch was nicht.
wo bleibt das leben, mit dem literatur sich zuallererst messen muß. finde ich. wie dieser schmerz in mir. der ist doch auch nur da wegen der geschichte, an der ich gerade arbeite.