am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

real

gestern nacht noch eine idee gehabt, eine kleine nur, für eine allerletzte textkorrektur. wirklich nicht viel, nur ein kleines moment, ein winziger dreh. was mir dann verloren ging, schlagartig, als am morgen ein freund anrief und mir eine gänzlich unerwartete todesnachricht überbrachte. ich weiß, wenn menschen sterben ist das immer unerwartet und überraschend, aber gegen jede logik erscheint es mir darüber hinaus völlig unsinnig, wenn diese menschen um jahre jünger sind als ich. und darüber hinaus menschen, die ich kenne, kannte, mit denen ich im letzten sommer noch durch berlin spaziert bin. und die dann im koma liegen, bereit für die organentnahme. jetzt, in diesem moment.

am nachmittag kurz in atemnot verfallen, zehn minuten vielleicht. keine ahnung warum, aber nicht weiter schlimm. geht schon wieder. was ist schon text, gegen solche realität?

das ist übrigens die zweite tote im diesem jahr mit der unheiligen nummer dreizehn. die alte mutter einer freundin hat es schon im januar geschafft, mit fast neunzig dann ja doch irgendwie erwartet, und trotzdem de facto eine überraschung.

unerwartet, unwillkommen, unerträglich. but for real.

1 Gedanke zu „real“

  1. „keine ahnung warum“
    So ein Körper hat sein eigenes Tempo. Die Nachricht kommt im Hirn/Bewusstsein an, das arbeitet mit der Geschwindigkeit von Elektrizität. Der Restkörper erfährt im Tempo des durchschnittlichen Hormonhaushalts davon – und reagiert zwar ein ganzes Weilchen später, bei so Eingreifendem allerdings gerne mal gewaltig. Oder?

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