kinder bewegen welten, immer. sie kreieren sie sogar. sie stellen de facto welten her, in ihren köpfen und mit ihren händen. das nennt man wachsen. auch habe das getan. immer.
geschlagen werden. ich weiß nicht, wie viele menschen das überhaupt kennen. und ich meine damit nicht sich schlagen, also einen mehr oder weniger berechtigten streit austragen mit mehr oder weniger passenden oder unpassenden mitteln. ich meine nicht aufeinander losgehen, herumraufen, am boden liegen, und am ende vielleicht so aufgeputscht wie betroffen voneinander ablassen. das kenne ich auch nicht.
ich meine das andere schlagen. ich meine übers knie legen, so heißt das, wenn man jemanden verprügelt. man tut das mit kindern, vorwiegend, in der konstellation ist es eine leichte übung. es gibt aber auch situationen, filme zum beispiel, wo frauen dafür herhalten müssen. auf die art geschlagen zu werden, ist für so manchen lacher gut.
gepackt und umgeworfen werden, vor der vollstreckung auch noch die klamotten heruntergerissen bekommen. den arsch voll kriegen tut übrigens nicht besonders weh, nicht lange zumindest, und auch verletzungen sind kaum zu erwarten. es handelt sich einfach nur um eine wildes geschehen, ein stampeln und kämpfen, ein schreien, heulen und würgen. auf meiner seite, die andere habe ich nie ausprobiert.
die andere seite steht (dumm) da, danach, und weiß auch nicht, was noch zu tun ist. die hand des vaters hat rote abdrücke auf meiner haut hinterlassen, selbst die lücke, die das fehlende fingerglied läßt, zeichnet sich deutlich ab. das ist gut, darüber kann man lachen, und sie tut es, die andere seite. es ist wie eine einladung, an der stelle könnte ich einstimmen, mich solidarisch erklären. familie spielen. das würde es leichter machen, für alle, auch für mich. um wieder mit anstand in die klamotten und auf die beine zu kommen.
ich tue es nicht, niemals. ich verzichte, aus wut und aus scham. ich gehe auf distanz und bleibe dort. ganz am rand, in aller stille, das ist meine welt. die welt, die ich bewegen kann. das wird mich bald schon viel kosten, schimmeres als prügel. dadurch bin ich selber schuld, an allem und jedem.
an eines erinnere ich mich in dem zusammenhang, der mir nach wie vor recht klar vor augen steht, übrigens überhaupt nicht: ich habe keine ahnung, wer mich anschließend wieder angezogen, mir die klamotten zurückgegeben oder die schlafanzughose hochgezogen hat. wer war das? er? sie? oder doch ich selbst, wie immer? an dem punkt ist ein loch in mir, unmittelbar nach dem kampf setzt die amnesie ein. wie kann das sein?
soviel zum thema: wer nicht hören will, muß fühlen. das stimmt natürlich nicht, und es kann auch gar nicht funktionieren. wer so fühlen muß, vergißt alles mögliche, am ende sich selbst womöglich.
Ich weine. Wegen der Dinge die ich kenne und wegen denen, die ich nicht kenne. Und denen, die ich vergesse.
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