am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

erwartungen

eine frau von 50 hat eine lebenserwartung von 40 jahren, sagt die ärztin und meint ganz offensichtlich mich damit. holla! das erschreckt mich, aus verschiedenen gründen. zum einen bin ich zwar 50, es ist aber irgendwie noch gar nicht so richtig bei mir angekommen. außerdem denke ich bezüglich meiner persönlichen lebenserwartung grundlegend anders, ich käme gar nicht auf die idee von so viel zeit. im gegenteil, immer wieder frage ich mich, wieviele bücher wohl noch in meine restzeit passen könnten. (wenn ich denn endlich mal anfangen würde, all die ideen und notwendgkeiten umzusetzen.) kommt drauf an, wie ich die rechnung aufbaue, aber das gefühl von knappheit ist immer mit im spiel.

ich hoffe nicht, antworte ich daher der netten, kleinen frau. und höre mir selbst recht irritiert dabei zu, denn es handelt sich nicht nur meinen inhärenten sarkasmus, die letzten reste von bitterkeit. es ist auch ein spontaner ausdruck von überraschung.

aber 90, mal ehrlich, das könnte ich mir auch gar nicht leisten.

anderseits: ich bin eine durchaus gesunde frau, weitgehend rauchfrei und alkoholharmlos, mit einigen werten in mäßigen grenzbereichen, mehr oder weniger unwichtig bislang.

einzig der blutdruck, na gut. das ist nicht wirklich neu, muß ich zugeben, das war schon immer so. und ich führe es auch lebensstreß, posttrauma und weltwut zurück. da kann ja zunehmende altersmilde eigentlich nur hilfreich sein.

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