am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

wunderbar

im freundes- und bekanntenkreis wie auch in der verwandtschaft häufen sich die todesfälle, die elterngeneration ist an der reihe. ein zufall, daß es bei mir, damals, so früh begonnen hat. daß ich den einen teil davon schon hinter mir habe, so lange schon. wie das klingt! aber es stimmt, irgendwie, so richtig weiß ich mitunter nichts zu sagen. wenn menschen sterben. das scheint mir so ungeheuerlich. wie eben auch normal.

das macht mich ratlos.

noch ein onkel also. der, der damals nach der beerdigung meines vaters, seines bruders den schmaus bezahlt hat. weil ich oder wer anders es nicht konnten, zu chaotisch waren die finanziellen verhältnisse. und nicht nur die. der mit meinem bruder und mir bei seinem beerdigungsmenschen saß und meinte, verbitterung in mir zu sehen, weil ich ein familiengrab in meiner geburtsstadt zu kaufen ablehnte. genau dort ist er selber nun, in diesem institut, da bin ich sicher, und wartet auf sein grab. ich aber brauche kein grab, bis heute nicht, keinen letzten ort. ich gehe ohne das, irgendwann.

der onkel also, den ich singend in erinnerung habe, vor ein paar jahren, als ich ihn das letzte mal sah. auf seiner golden hochzeit, mit brüchiger, alter stimme: es muß was wunderbares sein.

überhaupt, die männer in meiner familie. alle so sanft, wozu immer sie auch sonst noch fähig gewesen sein mögen. oder es waren, wie ich weiß, hinter den türen, den vorhängen, wer weiß. so sanft, so klug.

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