am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

übergoogelt

sowas gibt es also, das weiß ich jetzt. ich zumindest kann das. nach jeweils stundenlanger rheumarecherche vorgestern, gestern und heute weiß ich nun einiges mehr. was wichtig ist und gut, um  entscheiden zu können. das offenbar steht ja nun an. entscheidungen treffen in gegenwart einer ärztin, die ein tempo hat, das mich rasen läßt, ohne mir dessen bewußt zu werden. nicht einmal das. zweimal war ich dort, das ist womöglich nicht sehr aussagekräftig. aber jedesmal stand ich danach neben mir und wußte nicht, was ich gesagt hatte. was geantwortet auf fragen, deren zielrichtung ich im grunde auch nicht begriffen hatte.

andererseits weiß ich auch weniger, denn übergooglen macht offensichtlich ebenfalls rasend und wirr. all die horrormedikamente, körperfremde zerstörer, die das immunsystem niedermachen sollen. lebenslänglich vermutlich. dazu das gerede von schmerzen, invalidität, schwindender lebensqualität und depression. mir so fremd wie nur was, wo ich doch nach über 35 jahren mirgäne eines wirklich genau weiß: wie das ist, schmerzbestimmt zu sein, ausgeliefert, zunichte gemacht. wieder und wieder, und nichts und niemand hilft.

dennoch. das alles, während ich in den letzten wochen, schränke gerückt, sofas und betten umgebaut, motorrad gefahren, bohrmaschinen, schraubendreher und hämmer benutzt, einen ikeaschrank zusammengebaut und tango getanzt habe. das ist absurd.

während ich also aktuell hier sitze und absolut keinerlei symptome vermelden kann. null.

übergooglen läßt mich alte frau ein kleines bißchen lächerlich dastehen.

1 Gedanke zu „übergoogelt“

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