am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

lästig

ein sonntag wie ein sonntag. fast nichts gearbeitet, nur einen artikel geputzt und rausgeschickt, dann ein paar seiten korrekturgelesen. auch fertig, schluß. ich hätte noch mit der anstehenden mammutübersetzung weitermachen können, mir war dann aber nicht so. mir war nach sonntag, nach pause, nach stille. mir war aber nicht bewußt, daß ich nicht weiß, wie das geht.

ob ich es jemals wußte?

jetzt bin ich müde, müde. was auch immer das sein mag, immer bin ich müde. wenn ich durch die straßen gehe, weil ich es in mir nicht mehr aushalte, dann sind meine beine träge und schwer. wenn ich schnell mal eben, dies und das und noch eins erledigen will, dann kann ich nur zwei auf einmal, nicht mehr drei oder sieben. wenn ich muß, geht alles. ins fremdbüro düsen und zur weitgehend freien verfügung stehen, mich im wohnbüro stundenlang tief reinknien, in was auch immer, oder beim tangounterricht sowieso, alles vergessen. aber sonst?

seit wochen schläft mir die rechte hand, der rechte arm ein, nicht mehr nur noch im liegen, wie schon seit monaten. sondern jetzt auch im sitzen, im gehen, beim tippen, sogar beim nichtstun. das ist eigenartig. das ist lästig. neulich hat es mich nachts aufgeweckt, schmerzhaft war das und wollte sich nicht lösen lassen. sonst ist es immer schnell wieder weg, das kribbeln, und auch schnell wieder da.

das kommt aus meinem kopf, aus dem nacken, das weiß ich genau. es ist wie ein band, das sich von dort aus durch meine schulter schlingt, den oberarm außen hinunter und dann den unterarm innen weiter bis in daumen und zeigefinger. das ist alt, so alt. vor über zehn jahren schon hatte ich versucht, dem beton in meinem nacken auf den grund zu gehen. endete aber nur bei einem überaus desinteresseirten orthopäden. der mich aber immerhin kurzfristig an eine physiotherapeutin verwies, die sich auf osteopathie verstand. so kam ich unvermutet für etwa 20 bis 30 minuten in meinem leben in den genuß, am eigenen leib zu erfahren, wie sich ein körper ohne last befinden kann.

länger wollte das aber nicht halten, nicht bleiben. das ist schade.

ich bin müde, so müde. ich kann alles ertragen, aber so geht es nicht weiter. ich kann nicht mehr tragen.

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