starre ist keine lösung. erstarren auch nicht. das zeigt sich, als ich nach vier tagen verordneter pause endgültig in die knie gehe. gestern, gegen abend entzieht mir die spannung, die mir seit wochen im nacken pocht, behutsam, beinah sanft das gleichgewicht und schenkt mir einen schwindel stattdessen. ich liege also auf dem wohnbüroboden, die beine auf dem tisch und warte. ich höre die star-treck-dialoge aus dem fernseher über mir und krieche sporadisch zum klo wegen der aus dem inneren torkeln zwangsläufig resultierenden übelkeit. ein trugschluß. alles nur ein trugschluß.
schwäche ist absolut, immer, und das wirklich schöne an abgründiger körperlicher erschöpfung ist die plötzliche präsenz des geistes. als wäre er freigeschaltet, als schiene er durch die risse und spalten einer fragwürdigen gewissheit. wie er bilder malt und gesichter formt, die lang vergessen sind. wie er fetzen von fragen in die welt wirft, die sonst zu stellen nicht in frage kommt. haltlos. wie er wagt, was nicht zu hoffen erlaubt ist.
nein, erstarren ist keine lösung, auch nicht aus angst. bewegung ist lösung, fallen und liegen und schrei/b/en.
was aber tun die kinder, die allein auf sich gestellt sind. die allein unter erwachsenen leben, unter ihrem ego-shooter-dauerfeuer existieren. weil sie müßen. was anders, als in der hintersten, vermeindlich sichersten ecke in vorläufige starre zu verfallen, bis es vorüber ist. jahre später. womöglich.
und am ende bleibt ein körper, der sich erinnert. als einziger vielleicht.