gestern war ich, nebenjobbedingt, in der oper. zu einer gänzlich unoperlichen zeit am frühen nachmittag, mitten in die bühnenbildbauphase hinein, auf eine kleine führung und saalbestuhlungsbesichtigung. nicht zum ersten mal im leben stand ich also auf einer großen, leeren bühne, theater von hinten sozusagen. wiewohl das womöglich auch vorne sein könnte, ich weiß es gar nicht. immer wieder eigenartig, diese position im leben, irgendwie verdreht.
ein geschiebe war das, ein gerumpel und gerufe. handwerk eben, werkzeug und werkstoff, präzision und improvisation. (gaffa tape.) ich liebe das, das maschinenhafte, diese grobheit in allem. das kalte licht, die höhe, die unermessliche größe. ich verstehe das, so muß es sein. das ist theater. wie gern wäre ich dort geblieben, als teil der maschine, ganz am rand, unsichtbar. wie gerne.
das würde mich glücklich machen.
ständig lag mir die frage auf der zunge, auf der spitze vorn: ich will hier arbeiten, an wen muß ich mich da wenden? (mein onkel, jahrzehnte ist das her, war als schreiner beim gelsenkirchener theater. ob das überhaupt noch gibt? ein theater? in gelsenkirchen? mit eigener werkstatt?)
doch das ist wohl utopie. ich bin zwar ausgebildetete handwerkerin, aber ich bin auch 53, und gestern waren da (fast) nur männer. (am wuchten.) schade. vor 20 jahren vielleicht, da hätte ich es noch mit denen aufgenommen.
Vielleicht irgendein Nebenjob. Putzen? Aufräumarbeiten? Da gibt es doch sicher einiges für Leute, die nicht vom Fach sind.Einfach mal fragen.