ich bin eine schlechte reisende. das sage ich nicht nur so, das ist ohne ausnahme. jedesmal, genau so. und es ändert auch nichts, daß die angst nicht gesehen wird. von niemandem, niemals. du kannst doch alles, sagt man mir gerne. du bist stark, soll das wohl heißen. vielleicht auch: du bist cool. du bist sicher. du bist echt.
echt bin ich aber nur mit angst. wenn ich das schwere motorrad ungewöhnlich schwer beladen durch unbekannte gegenden fahre. navigesteuert, auch das noch, seit kurzem. nicht weit, keine 100 kilometer, aber mit regen und wind, ein kleiner sommersturm, wie so viele in diesem jahr. wie ich mit den händen gegenzuhalten versuche, gegen die angst. und gegen die maschine, ihr gewicht, das ich offensichtlich irgendwie mit dem nacken ausbalancieren möchte. wobei ich völlig sinnfrei die zähne zusammenbeiße.
so ist das. das alles kann ich. und es ist peinlich. bis es irgendwann nur noch lächerlich ist. also bis ich lache.
zum beispiel, wenn meine reise letztendlich in einer straße endet, die mit rollsplitt nicht nur bestreut, sondern nahezu ausgegossen ist. über die ganze länge, und die zielhausnummer liegt natürlich exakt in der mitte. das dann mit der schweren, ungewohnt schwer beladenen maschine, mit der ich mich in den letzten stunden nicht besonders befreunden konnte. lachend.
ich bin echt cool.