urlaub. ich habe urlaub. ich bin sogar in urlaub, denke ich seit heute. ich bin allein, ich will schreiben, doch was ich mache ist urlaub. urlaub scheint nötig. durch bin ich bis auf die letzten feinen fasern.
so etwas sollte ich nicht mehr machen, nahtlos zu arbeiten und zu arbeiten, ohne pause, ohne wochenenden. und das auch noch in wenigstens zwei berufen, in drei bis vier sich zum teil gänzlich unterscheidenden arbeitsbereichen. vom schreiben ganz zu schweigen, das kommt da noch gar nicht vor.
das schwebt nur und quält, sich und mich. verliert sich wieder, verschwindet ins mir unerreichbare. so auch jetzt. ich mache urlaub, mache pause statt dessen. oder genau deswegen!
ich schweige viel, eigentlich dauernd. ich denke nur. ich spüre das tempo der letzten monate im körper, fast ein jahr, ach was: über ein jahr. die ständige hetze, die deadlines und erledigungen, das stapeln und schichten von terminen. und immer fehlt etwas, nie ist es genug. die beständigkeit des versagens in all dem, überall lauert ein scheitern nach dem anderen. (gestern kam ein artikel mit korrekturen zurück, das erste mal in über drei jahren. das gab es noch nie.)
keine zeit zu träumen, nicht einmal ausreichend schlaf. das sitzt mir im nacken, das reißt an mir, schüttelt mich durch. das schleudert mich herum, wie eine katze ihre beute. das ist die panik, die in meinen schritten lebt, die sich kaum zügeln lassen. auch hier nicht, wo ich nirgends hin will, nirgendwo hin muß. noch nicht.
nur sein. nur suchen und finden, sehen und sagen. das dazwischen.
oder anders: die szene in „in weiter ferne, so nah!“, in der willem dafoe als emit flesti das große rad anhält. und es dann wieder in schwung bringt. ganz langsam, ganz leicht. ganz und gar schwer.