hinter jeder angst lauert die wut. bei mir auf jeden fall. die vorstellung, menschen mit gefährlichen waffen in meinen gesicht arbeiten zu lassen, freiwillig bis ins mark mitunter, macht mir offensichtlich soviel angst, daß ich tief innen rasend werde. augenblicklich. tage vorher schon. nächtelang.
lange konnte ich das nicht zuordnen. dieser zustand, der bis ins existentielle reicht. kaum daß ich um die angst wußte, geschweige denn um diese art von wut. die sich wehren will, um jeden preis. kampfmodus, so sinnlos wie deplaziert. unangenehm und auf ewig fremd. aber aktiviert. und vertraut. verdient.
wozu der dreck?
vorgestern fiel es mir ein, und gestern hat es sich übelst bestätigt. kurzfristig war da die hoffnung, das frische wissen könnte helfen. irgendwie. doch die erkenntnis hat nichts geändert, eher im gegenteil. nichts ist passiert, was sich nicht regeln lassen würde. und ich war sinnlos böser denn je.
wissen ist nichts gegen die angst und die wut, die die knochen frißt.
wenn ich so bin, bin ich meinem ursprung, meiner mutter am nächsten. dann bin ich wie sie, ihr dicht auf der spur zumindest. so nah ich nur kann. dann treibt mich das, was ich denke, daß sie antreibt zu tun, was sie tut. oder tat. ohne daß ich wüßte, was genau es ist.
außer kontrolle.
ich kenne nur das ergebnis, ich spüre es in jedem wort von früher, jedem bild und der musik vor allem. all die grausamkeit, die glühend heiße, brüllende panik. dieser kalter kern dazu, die fühllosigkeit und leere. absolut und überlebensnotwendig.
wobei es womöglich nur eine ahnung ist. was weiß ich schon. das mit der kälte kenne ich noch nicht von mir. und ich will es auch nicht wissen, wo es ist. in mir.
ich lasse es. los.