in letzter zeit, wenn ich mal ein paar tage nicht zu hause bin oder auch nur eine nacht bei der fRau schlafe, kommt es immer häufiger vor, daß ich mich an meine wohnung nicht erinnern kann. das heißt, im großen und ganzen schon, aber insbesondere mein schreibtisch und mein bett bereiten mir schwierigkeiten. dann liege ich da, in einem fremden bett und sehe vor mir meinen eigenartigen wohnschlafraum in wuppertal. über dreizehn jahre her. oder eben meinen schreibtisch dort in der küche, mit blick über das gegenüberliegende haus ins tal. und zu silvester dann in die farbigen lichter auf der anderen seite.
mir ist dann schon klar, daß das nicht die aktuell gültige vorstellung von bett und schreibtisch ist. das weiß ich genau, aber dennoch ist es mir sekundenlang nicht möglich, das vertraute gefühl von bett und schreibtisch mit der aktuellen version zu überschreiben. die wand am bett bleibt auf der falschen seite und der schreibtisch, naja. der ist noch anders, wie in einer glocke. einer anderen atmosphäre. als würde er schweben.
was das bedeutet? keine ahnung. auf jeden fall ist es irritierend, die eigene vorstellung nicht beherrschen zu können. sondern beherrscht zu sein von diesem hirn, das die arbeit verweigert, und zuzusehen, wie die sekunden vergehen.
was will es? was sagt es? oder ist das schon alzheimer?
Nein, ist kein Alzheimer.
Ist das Erzählen der eignen Geschichte in der Form der Erinnerung. Das wird mit dem Lebensalter immer wichtiger und plastischer.
Das Erlebe ich gerade im Umfeld meiner Herkunftsfamilie sehr massiv.
Offensichtlich gibt es Erlebnisbilder die einfach vor anderen „Vorrang“ haben. Warum auch immer.
aber die worte. manchmal fallen mir worte nicht ein. oder, schlimmer noch, namen. die bedeutung und die menschen weiß ich natürlich genau. wie meine zimmer. auch die.
Wortfindungsstörungen sind ab einem gewissen Alter recht verbreitet. Schreibende und Viellesende haben immerhin ein großes Potenzial, das gesuchte Wort duch andere zu ersetzen bzw. es zu umschreiben. :-)
Ich wünsch dir ein rundum schönes 2018!
ach, ich erfinde dann einfach neue worte. geht auch.