neukölln ist laut im sommer, besonders in diesem sommer. menschen schreien herum, weil sie freude haben oder streit. das geht bis spät in die nacht, in der nacht wird es sogar besonders laut. ich habe große sehnsucht nach ruhe, immer mehr eigentlich. die kommende schreibzeit wird das beinhalten. das macht mir fast angst, denn es sind nur 10 tage. und das ist nichts. das wird sie seele nur noch sehnsüchtiger machen.
aber ruhe immerhin habe ich selbst. stille und schweigen ist mir zueigen, trotz aller inneren unruhe, die ich ebenso beherberge. das geht nicht verloren, es ist mir nicht fremd.
langsamkeit dagegen? langsamkeit ist eine andere welt. meine sehnsucht danach ist aber ebenso päsent und will befriedigt werden, so fremd mir langsamkeit an sich auch ist. und sie wird bereitstehen in meinem potsdamer schreibrefugium, in allen raumecken wird sie herumlungern, auf den wegen, die ich schon ganz gut kenne, und in der luft. ob ich sie erkennen werde? oder auch nur ertragen?
wo langsamkeit doch zum schreiben gehört, ganz und gar untrennbar damit verbunden ist. (für mich zumindest. andere sind da schneller, ich weiß.) schreiben ist vertrauen in die zeit, die vergeht. und auf die momente in der zukunft, die möglichkeiten, die in diesen augenblicken darin liegen und geschöpft werden können. könnten.
jetzt: an die arbeit, die koffer anschrauben und so weiter. zeugs regeln, keine langsamkeit vorschützen.