am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

schreibzeit (10)

und zwar den ganzen tag. morgens früh (und tatsächlich pünktlich diesmal) zum vorerst letzten schreibguppentermin. im anschluß daran spontan den navi auf meinen bevorzugten schreibort geeicht und dorthin gefahren statt nach hause. um zu sehen, ob es ihn ohne mich überhaupt gibt. vielleicht. oder weil facebook seit gestern mit erinnerungsbildern von vor einem jahr nervt.

genau ein jahr ist es also her, daß ich mich aufgemacht habe, einen alten, längst stillgelegten text aufzugreifen und zu beleben womöglich. tagelang habe ich gebraucht, um überhaupt einen konsequenten blick, seite für seite, wort für wort, in das rohmanuskipt zu werfen. im kellermann war das, einem café am bahnhof, das ich danach nicht mehr besucht habe. ich weiß gar nicht warum, der kaffee ist ausgezeichnet. das ambiente auch nicht zu verachten, unaufgregt vor allem. viel licht und steckdosen. wäre es zu hause um die ecke, es würde mich öfter mal sehen. heute war ich wieder also einfach mal wieder einmal da, und habe dem zuletzt bearbeiteten kapitel den feinschliff gegeben. papierarbeit, ausnahmsweise. auch mal wieder fein.

inzwischen bin ich fast bei der stelle im text, die mich vor einem jahr wieder von meiner alten arbeit überzeugt hat. vieles war ungenau und unklar, aber diese stelle. ich freue mich darauf, sie aufzugreifen, zu verfeinert, zu vertiefen. das wird ein leuchten. ich bin also fast durch, und es ist gut geworden. und ich weiß, wie es weitergehen muß. es wird.

am wasser war ich nicht. gäbe es mehr zeit im leben oder mehr raum im wetter, hätte ich auch noch das boot mitgenommen und wäre aufs wasser. bei der affenhitze. das wäre perfekt gewesen.

stattdessen das motorrad, bei der affenhitze. über drei stunden glut, nicht nur in der luft, auch der motor natürlich. über drei stunden in hose, jacke und handschuhen. den helm nicht zu vergessen, den integralen. über drei stunden kupplung, bremse und gas fest im griff. das freut den karpaltunnen und die zwei oder drei geschwollenen fingergelenke, die jetzt gar nichts mehr greifen mögen. außerdem überall stau und gehupe, berlin ist aus den ferien zurück. und bis auf die letzten paar kilometer, zehlendorf und so, ist es keine gute strecke. aber egal.

genau mit den ersten regentropfen wieder in neukölln gewesen. alle fenster aufgerissen und gleich an den pc, die papierarbeit in die datei einarbeiten, solange alles noch frisch ist. jetzt ist es nacht, oder?

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