am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

maschine läuft

die große stadt hat sich gemacht über ostern und kommt frühlingshaft getupft daher. überall frische blätter, helles grünes licht. überall auch menschen, leicht bekleidet. und leicht reizbar. was mir beim abholen des neuen personalausweises (mit online-funktion, was immer das sein mag) unvermittelt in form der hauseigenen bürgeramtstürsteherei entgegentrat. schwarzgekleidete typen in cargohosen, kurzangebunden, aber mit stetig weisendem zeigefinger. dazu das ebenso hauseigene geschubse, gedrängel und gekeife. die berliner maschine halt.

ich halte nicht dagegen, ich schrecke auch nicht zurück oder ertrage es einfach nur stoisch. das alles sind möglichkeiten, gangbare wege, die ich in der vergangenheit schon beschritten habe. vielfach sogar. irgendetwas muss man ja, tun oder nicht tun, aber sein eben. ich bleibe freundlich, ich gehe meinen weg. und so ich bin in so gut wie keiner zeit durch durch den akt. und zeitig bei meinem nächsten termin, einer freundlich zurückhaltenden osteopathin, die mir mächtig wehtut, obwohl sie kaum etwas tut. beeindruckend.

überhaupt: irgendetwas in der kleinen stadt hat mich aufhören lassen, immerzu drei oder vier dinge auf einmal tun zu wollen. so sehr, dass dazwischen sogar leere entstand. wie aus versehen. zeit zu denken, zeit zu lesen, zeit zu laufen. oder einfach nur zu liegen. zeit für nichts. leere zeit, was für ein vergehen!

und irgendetwas in mir weigert sich aktuell, damit wieder anzufangen, alles gleichzeitig zu erledigen. nichts liegenlassen zu können, das am rand liegt und wartet. immer schon im vorbeigehen schnell mal mit was anfangen und dann gleich wieder fallenlassen und zum nächsten haufen laufen. gruselig im grunde.

wobei ich nicht den eindruck habe, heute etwa nichts geschafft zu haben. oder auch nur weniger als sonst, im gegenteil. sogar ein stündchen mittagschlaf war dabei. ich habe nur einfach nicht an die übersetzungsarbeit gedacht, die für morgen ansteht. dringend ansteht, aber naja. übersetzen und ein bißchen was drumherum organisieren, nur eben nicht heute. heute waren tomaten angesagt.

dennoch komme ich mir wie traumatisiert vor. traumatisch verlangsamt, nahzu phlegmatisch. was mir von grund auf wesensfremd wäre.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner