eine jahreszwischenbilanz 2019 fällt derzeit mäßig aus. ich könnte es natürlich lassen. ich könnte abwarten, schließlich weiß niemand, wohin sich dieses jahr noch entwickeln mag. am ende sieht am ende alles anders aus. wer weiß? aber ich kann es auch aussprechen, weil es eben so ist, wie es ist.
dieses jahr hat mich in vier monaten erst durchgeschüttelt, dann von oben bis unten aufgerissen. es hält mich nachhaltig gefangen in krankheit und schmerz. es verstört mich mit radikaler veränderung, gepaart mit grundsolider schreibarbeit in aller gebotenen geduld. dazu die verlassenheit, nicht nur die aktuelle. die angst, die leere, die wut. alles das.
dazwischen mein herz, schlag auf schlag. ein einsamer reiter, auf ewig unterwegs.
heute lebe ich mit dem ständigen impuls, mich mit dem inneren desaster an die seit jahren vertraute person zu wenden. zu klärung der lage, zu erleichterung auch. bis mir einfällt, dass diese person nicht mehr vertraut ist, und überhaupt in das desaster tief verstrickt. das dann wiederholungsschleife, heute muss ich damit leben.
und morgen vielleicht, und so weiter.
das jahr ist noch lang. dem bin ich möglicherweise nicht gewachsen. denke ich.
Es tut mir so leid für dich.
Außerdem bin ich traurig darüber, dass ich so schlecht trösten kann.
Dafür reichen meine Worte nie.
Nur erwidern kann ich, du schreibst es selbst: das Jahr ist noch lang. Was es noch bringen wird, das weißt du nicht.