in meiner geburtsstadt angekommen und sofort irgendwie anders gewesen. verloren. alles hat sich verändert, und es braucht, bis ich die richtige richtung, bis ich die wege finde. es braucht google maps, weil ich der intuition nicht vertraue. die oft nicht richtig ist, an entscheidenden punkten aber doch. überraschender weise. wie ich stunden später merke. da hat mich dann google maps schon im kreis laufen lassen.
nachts durchfeiern und durchtanzen bis gegen vier ist auch nicht mehr so meins. dazu diese völlerei, 3 x buffet mit alkohol, der haselnussbrand nicht eingerechnet. später die mitternachtscurrywurst. und kaffee. irgendetwas davon war zuviel. die halbe nacht war mir schlecht. wobei das ja schon die zweite hälfte der nacht war.
duschen und frühstücken noch halb im dschum. aber nett hier, sehr nett. mit einem reichhaltigen frühstücksbuffet. so reichhsaltig, dass ich gegen mittag schon wieder überfressen war.
so habe ich nichts von von dem gemacht, was ich eigentlich vorhatte. vor allem bin ich nicht in die alte synagoge gegangen, wie ich es schon lange wollte. seit jahren. das wird mir leid tun.
stattdessen an den rechner und gleich in den text. in meinem riesigen comfortbusinesshotelzimmer mit großartigem conferenztisch. stundenlang durch die letzten vier seiten gepflügt, bis ich hinten raus. also durch. jetzt fertig, nicht nur körperlich. vielleicht auch mit dem kapitel.
ansonsten habe ich ja morgen zeit im zug, früh am abend.
was für eine reise, welch ein durcheinander. ein bisschen bin ich nach den schreiben dann doch noch in dieser stadt umhergelaufen. nicht weit und auch nicht gezielt an bestimmte orte. nur zu meiner allerersten wohnung, weil die nicht weit von hier. das habe ich getan. das haus steht noch, es ist unrenoviert. dabei war es damals schon ziemlich runtergekommen. die ziegel liegen frei, das dach ist mit bitumenbahnen geflickt, in der dachrinne wächst ein kleiner baum. aber es steht. und es ist bewohnt.
mein zimmer in der wg damals hatte vier fenster, in drei verschiedene richtungen. es war riesig und verfügte über eine armselige nachtspeicherheizung. die tapeten standen an den wänden, an denen sie längst nicht mehr klebten vor lauter anstrich. den boden malte ich schwarz, aber es hielt nicht gut. streichen ist nicht meine stärke.
es war fürchterlich, alles in allem. auch ich als mensch. und einzigeartig. nur für ein paar monate, kaum ein jahr.
seitdem wohne ich allein.