das waren grausige tage, gestern und heute. wenn dummheit, terror und krieg in dieser welt sich derart mächtig gegen das schreiben stemmt. was soll ich da tun, außer die nachrichten verfolgen. mit schrecken und angst, ohne jegliche hoffnung für den moment. bis alles nur noch ekel ist.
ich erledige also die übersetzungsfleißarbeit, muss ja auch sein. selbst die geht mir kaum von der hand. ich zucke zusammen, wenn es draußen knallt. auch hier wird geschossen, hin und wieder. platzpatronen oder auch ganz in echt, nicht allzu weit entfernt. ich will nicht raus, tue es dann doch. und werde mächtig angeschnauzt von irgendeinem runtergekommenen zausel. weil ich eines dieser leihmüllräder, das quer auf dem fußweg liegt, im vorbeigehen ein wenig zur seite räume. also ein bisschen ruppig vielleicht, einfach weil es müll ist und niemandem gehört. in gleichem maße respektlos, wie dieser ständig zunehmende gehsteigschrott mich behandelt.
solche wie mich, das bräuchte deutschland nun wirklich nicht mehr. schnauzt der typ mich von weitem an und verschüttet dabei fast seine pappbecherkaffee. ob er mal in meine wohnung kommen solle, bei mir aufräumen. ich antworte nichts, erkläre mich nicht. weil ich nicht mag.
wäre ich doch zu hause geblieben, der schuster hat eh zu. immerhin finde ich noch eine brauchbare änderungschneiderei in der nähe. nachdem die griechin, knapp vierhundert meter die straße runter, so gut wie nie mehr geöffnet hat.
dann sitze ich wieder vor den nachrichten, zu hause, und schäme nicht. ich weiß nicht, warum. weil ich deutsche bin? nein, weil ich mensch bin.
heute dann zum zahnarzttermin, damit ist so ein tag ja sowieso schon gelaufen. meine schreibzeitbuchung für silvester wurde irgendwie verbummelt, hab ich erfahren. die farbe deckt auch nach dem dritten anstrich noch nicht richtig. immer noch schimmert das rot durch, das ist ärgerlich. auf dem weg nach hause scheint die sonne, immerhin.
große freude dann über die neuen hebel am motorrad. endlich welche, die ich mit meinen kleinen händen leicht erreichen kann, ja, sie sogar so einstellen, wie ich sie am liebsten habe. damit ist sicherheit gewonnen, bremssicherheit vor allem. dazu die heizgriffe, eine wonne! zuletzt in der dämmerung eine kleine runde zum testen gedreht, die in einem platzregen endete. egal, das war schön.
freude über ein kraftfahrzeug also, und das an einem freitag. ich weiß nicht, was das über meine zukunft sagt.
am abend dann die nachrichten. über die einlassungen eines idioten, oder wie soll man da sagen, der aufgrund von überforderung mit dem selbstgeschaffenen irrsinn offensichtlich erstmal eine unbewaffnete frau von hinten erschossen hat.
trump und erdogan hab ich noch gar nicht erwähnt. nein, das mache ich auch nicht mehr, wirklich nicht. aber die spielen natürlich auch mit, die ganze zeit.
alles ist ekel! sowieso.