am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

raben und drachen

eigenartige tage. überraschend war ich ab mittwoch, früher nachmittag, schon frei. dann aber doch nicht so richtig frei, weil ich seit dienstag abend bereits humpelnd unterwegs war. oder eher nicht so viel unterwegs, vorsichtshalber. alle tangoversuche gescheitert, früh ins bad, ins bett.

am donnerstag nach der physio, immer noch humpelnd, endlich mein hiesiges stammcafé klargemacht. lange hab ich gesucht, überall, nur nicht dort. ein jahr lang bin ich konsequent daran vorbeigelaufen, ohne auch nur auf den gedanken zu kommen, da einfach mal reinzulaufen. was soll ich sagen? bester kaffee, tee, scones und toller kuchen, mittagstisch, bezahlbar und lecker, nicht zu voll, gute musik und nette leute. das hat mich seltsam glücklich gemacht, weil ich dort für eine stunde oder etwas mehr vielleicht zur ruhe kommen konnte. und wieder kommen kann, und lesen und schreiben und sein.

ein wenig nervig vielleicht, dass da oft auch mal leute rumhängen, die meinen, lauthals verkünden zu müssen, dass sie ja gerade ein buch schreiben, weil mehrere literaturagenturen an sie herangetreten, und deshalb. dass sie außerdem jetzt endlich im eigentum wohnen, eine wirkliche erleichterung. na egal, das ist neukölln hier. ich bin ganz still. ohnehin sehe ich so aus, als gehörte ich nicht hier her. zu alt, zu verrockt, längst schon runter, irgendwie. die jungen menschen im café siezen mich, ungefragt.

und das ist alles richtig, genau so.

sonst ging nichts in diesen tagen.

ein gemeiner teufel besetzt mich, gleich danach, kaum dass ich wieder zuhause bin. ein hinterhältiges biest, erst grummelnd, dann tobend. ließ mich sachen fallen lassen, die daraufhin in tausend stücke. ließ mich erst nicht schlafen, dann träumen von äxten und messern, die mir vor die tür gestellt, zur freien verfügung. (ich lehne das ab.)

gewaltige bilder, die mich aushöhlen, bis weit in die lesungen des open mike. das auch noch, nicht vergessen. tolle texte, besser denn je. als doch das in mir kratzt mich leer, saugt mich aus. bis nichts mehr.

ich bleibe. für die nacht wünsche ich mir engel, raben und drachen in meinen sphären. die kleine und große kreise ziehen, immerzu. bis das licht wieder da ist. und klar ist.

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