spät angekommen in der kleinen stadt, da war es schon dunkel. aber es ist winter, da ist immer alles dunkel. kurz einkaufen gewesen und die wohnung, den schreibtisch eingerichtet. keine große sache. dann an die arbeit, hier ist ja nichts anderes. so schnell kann es gehen mit dem kapitel zwanzig. war aber auch gar nicht so schlimm, ging relativ schnell.
so kann ich morgen wie geplant an die binnengeschichte. ein wenig finde ich das überraschend. in mir ist fast keine substanz mehr, kein saft. nichts menschliches, nichts eigenes. aber so soll das wohl.
hier ist alles wie immer, ich kenne den ort ja schon, weit über ein jahr jetzt. nur ist hier keine freude mehr, wie zuvor bislang immer. hier lauert noch der schmerz und die schlaflosigkeit von ostern, die sich unmittelbar daran anschließende verlassenheit, die mich die allerletzte kraft gekostet hat. bis ich fast gar nichts mehr konnte, den einen oder anderen morgen kaum mehr drei schritte.
lange her. alles im leben ist illusion, besonders die menschen, denen man begegnet. die wirklichen und die, die man sich ausdenkt. nichts hat bestand oder bedeutung. das zu wissen, in jeder sekunde. ob ich dann noch leben wollen würde? keine ahnung, vermutlich nicht. aber arbeiten, schreiben. immerzu.
hier ist es gut. hier ist auch das grobe konzept entstanden, so ab der mitte des manuskripts. das war wichtig, ein meilenstein, ebenfalls zu ostern. in den schlaflosen nächten, im halbwahn habe ich das zusammengesponnen. fast alles davon ist inzwischen umgesetzt, nur ein kleiner aspekt fehlt noch. (übernächstes kapitel.) diese verdammte binnengeschichte ist ein anderes verdammtes ding, leider. das muss einfach nur.
möglich, das ich nicht mehr herkomme, denke ich gerade. das buch wird fertig sein, irgendwann in den nächsten drei monaten. ich könnte im sommer ein paar tage von hier aus mit dem boot auf die nuthe oder so. also ganz ohne schreiben. unvorstellbar fast.