auf dem weg zur arbeit höre ich keine musik derzeit. ich höre mitschnitte von lesungen, zu denen ich nicht hingehen konnte. weil ich von nichts wusste oder keine zeit dafür hatte. ein hoch auf das internet und sein umfangreiches download-angebot. ich höre sie zweimal oder dreimal, pures gerede, wie musik. und ich lerne, mich zu sehnen. ausgefüllt zu sein, erfüllt. danach.
corvid-19 streckt sich weiter in meine richtung. italien ist dicht, deshalb ist jetzt mein tango eingeschränkt. weil eine mittänzerin in den bergen war, im schnee. ihr geht es gut, aber jetzt will oder soll sie gemächlich vierzahn tage runterzählen. macht ihr nix, denke ich, sie hat auch zu tun. und ich ja auch, ich gewinne ebenfalls ein paar abende für das letzte kapitel.
heute hat es dafür nicht gereicht. ich war spät dran, hatte außerdem den ganzen tag über fast nur das nächste projekt im kopf. inhaltlich ist es ja längst grob umrissen. heute haben mich dann namen und szenen umkreist, alles ohne besonderen tiefgang. auch die konstruktion treibt mich um, ohne dass ich einen konkreten ansatz dingfest machen könnte. einzig ein möglicher titel hat mich mächtig gepackt. ein arbeitstitel. also, dann sind die weichen wohl gestellt. irgendwie.
lernen muss ich auch ein neues programm. das wäre eine möglichkeit gewesen, eine oder zwei stunden hätte ich gehabt, heute abend. nur keine konzentration, leider. doch es ist so: für das aufbrechen meiner über jahre eingefahrenen arbeitsstruktur habe ich mir eine neue schreibmaschine zugelegt. und um die möglichkeiten dieser auszuloten, muss ich mich wohl oder übel damit beschäftigen. bevor ich damit loslegen kann. denn nichts nervt mehr, als sich mitten im schreibfluss mit der verwendeten software auseinandersetzen zu müssen.
doch das hat zeit, eigentlich. aber es ist auch mein alltag, mein sehnen.