vierundzwanzig stunden, mehr als das, also zwei fast völlig verlorene tage. seit sich gestern, gegen mittag etwa, mein rechner verabschiedet hat. mein hauptrechner, der neueste und teuerste, den ich je besessen habe. auf den ich mich fest verlassen zu dürfen dachte, ohne jeden zweifel. für die nächsten jahre, wenigstens. ausgerechnet der schaltet sich aus, mitten bei der arbeit. der arbeit im büro auch noch. aus und nichts mehr, nicht das kleinste bisschen restleben. nur noch sinnfreie todeszeichen, nicht einmal das bios-gemorse. nur ein beständiges blinken der tastatur samt der leuchtdioden. sonst nicht.
da hat sich eindeutig hardware verabschiedet, vermutlich gleich das mainboard. aber alles nicht so schlimm, könnte man meinen. ich besitze einen ersatzrechner, genau für diesen fall. der alte ist noch ziemlich fit, ich halte ihn sogar regelmäßig auf dem neuesten stand. so bin ich. nur ein bisschen lahm ist er halt. vor allem aber: der zusammenbruch des schicken, neuen teils dürfte ein garantiefall sein, da bin ich ziemlich sicher. also alles halb so wild. wirklich.
nur dass dann genau in dem moment das gerödel losgeht, im hirn und im handeln, und nicht mehr so schnell aufhört. erst das kranke teil prüfen lassen, nach der diagnose die möglichkeiten analysieren, daraufhin die rechnung suchen, die zum glück doch nicht tief vergraben in dem toten gerät schlummert, sondern auf der externen festplatte. himmel. dann mit der arbeit die einrichtung einer neuen remote-verbindung zusammenbastelt, was nicht sogleich gelingt. zwschendurch mit dem service des laptotp-verkäufers telefonieren, um den ablauf zu besprechen. auch, dass ich die ssd ziehen und behalten will, vorsichtshalber. was mir allein dann aber nicht gelingt, also nochmal zum fachmann damit. wo ich immerhin die schrauben selber lösen kann. gefunden hätte ich das element aber nicht. nebenbei den ersatzrechner anpassen, der ja eben doch nicbt so ganz richtig eingerichtet ist. den toten rechner einpacken, den paketdienst. halt, noch den drucker einrichten. warum geht der drucker eigentlich nicht mehr. wo ist die verdammt einrichtungs-dvd? und warum benutze ich eigentlich nicht die neue universal-dockingstation für den alten rechner, statt der alten, wo ich alles umstöpslen.
himmel! so war das seit gestern mittag. und als dann alles soweit so ziemlich wieder benutzbar und erledigt. dann kam der nerv, weil ich nichts, aber auch wirklich gar nichts von meiner arbeit geschafft habe. am meisten wohl noch im brotberuf, aber doch kaum etwas. schlechtes gewissen deswegen. aber noch weniger der anstehenden seriellen übersetzungsarbeit, auch deshalb ein schlechtes gewissen. und rein gar nicht für das manuskript. nada!
das macht dann nicht nur das gewissen schlecht, sondern vor allem das gemüt. und ans bauen habe ich nicht einmal gedacht, obwohl der baumarktbesuch dringend auf der liste steht.
das ist doch völlig verloren. alles