eigentlich war der plan, mich heute früh aufzumachen, das boot aufs rad zu packen und mich aufs wasser zu begeben. das früh habe ich aber ziemlich verschlafen, außerdem war der plan schlecht vorbereitet. vor allem war der bootsrucksack noch im motorradtransportmudus und nicht fahrbereit gepackt, das hat dem schönen plan schnell das genick gebrochen. ich habe einfach noch ein bisschen weiter geschlafen, solange es nicht allzu heiß war in der wohnung. die nächte sind ja glücklicherweise sehr erträglich. nachts gehe ich immer eine runde durch die fast leeren, stillen straßen und wundere mich.
für morgen plane ich besser und baue den bootsrucksack fahrbereit an der wohnungstür auf. und dann radle ich zu der hoffentlich passenden einstiegsstelle, die ich immerhin vorgestern schon gefunden habe. heute wird dafür gleich sofort losgearbeitet, und später radle ich mal in die stadt runter, so sagt man hier, habe ich gelernt, in die innenstadt. da schaue ich, ob ich ein hemd finde, irgendetwas loses am körper, das ich mitzunehmen vergessen habe. das kleid zum beispiel, das ich im letzten jahr in klagenfurt gekauft habe. warum hängt das zu hause im schrank?
ach, ich bin schlecht vorbereitet. in jeglicher hinsicht, aber vermutlich ist diese ganze, verdammte planerei grundlegend überbewertet. wo sehen sie sich in fünf jahren? alles lebensverplanerei, sinnlose.
aber morgen, aufs boot, aufs wasser. spüren, wie all die lenkerei nichts bewirkt, weil das wasser steht oder fließt. mich trägt, ganz ohne mein zutun.