der tag heute, der wie ein nichts begann. zum ende hin ist er mir völlig grundlos zu einem freitag geworden. das ist jetzt irgendwie nicht gut, denn eigentlich ist schon sonntag.
am anfang war leere und unlust. nix schreiben, aber vor allem wollte ich nicht sitzen. am schreibtisch, an diesem fenster, wie so oft in diesem jahr. immer und immer wieder, nur am schreibtisch sitzen und arbeiten. nichts sonst, keine freude, keine menschen. keine freunde auch, das ist 2020.
ich bin dann los, einfach aufs motorrad und raus. wobei ich ja auch auf dem motorrad im grunde nur sitze, aber immerhin in bewegung. ich hatte den rechner mit. hatte die irrige illusion, in genau dem café, wo ich vor etwas über drei jahren den beschluss gefasst habe, aus einem unbeholfenen romananfang konsequent einen vollständigen roman zu machern, eben diesen auch zuende zu bringen. diese idee habe ich schon lange, der irrtum war, dass es heute nicht der zeitpunkt war. aber so gar nicht!
ich hatte also eine gute fahrt und ein gelungenes, zweites frühstück in der kleinen statt. es war sonnig und warm, viel emenschen, die gemütlich drsußen saßen. nach dem essen habe ich den rechner ausgepackt und ein bisschen im internet gelesen. dabei habe ich mich völlig verloren, zuletzt tatsächlich die letzten, noch ausstehenden treiber geladen und installiert.
diese abwegigkeiten lagen wohl auch darin begründet, dass sich das neue laptop mit einer sim-karte bestücken lässt. was ich natüplich sofort getan habe, vor ein paar tagen schon. so steht mir mit diesem rechner jederzeit der denkbar umkomplizierteste netzzugang überhaupt verfügung. kein fragen nach wlan und passwort, keine umständliche einrichtung von hotspots auf dem mobiltelefon, mit den üblichen verbindungsschwierigkeiten. nur die pin eingeben und fertig.
aber das war natürlich nicht wirklich, was ich mir für den tag vorgenommen hatte. tatsächlich fuhr ich zurück, ohne die manuskriptdatei auch nur geöffnet zu haben. zu hause machte ich noch dies und das, dann ging ich ins wasser. so wurde mir frust und freitag, auf einmal.
spät erst, nach dem abendessen, saß ich dann doch am schreibtisch. zwei oder drei seiten vielleicht. und viel verwirrung und irritation. darüber, ob ich statt rein sprachlicher korrektur nicht eventuell doch noch einmal an die struktur muss.
ach, nein!