am ende eines solchen schreibtages ist alles blank und sauber, besonders wenn es ein sonntag ist. ich fahre den rechner herunter, auch wenn ich inzwischen weiß, dass selbst windows-rechner einfach immer weiterlaufen können. mein arbeitrechner im büro macht nichts anderes, seit mitte märz. ich sortiere alles, was auf dem schreibtisch herumliegt, zurück an seine platz. die blätter und stifte, die kaffeetasse und das whiskyglas. ich schalte die lautsprecher, die maus und die tastatur aus. das ganz zuletzt. ich schiebe den stuhl bis ganz an die tischkante. so kann es dann bleiben.
heute musste ich mich zuvor noch ausgiebig mit dem drucker beschäftigen, statt einfach nur die beiden kapitel aufs papier zu bringen. drucker sind eine technikkategorie für sich, zumindest wenn sie älter als etwa zwei jahre sind. dann sind sie nur noch mit vorsicht zu genießen. besonders diese dämlichen chips, über die die patronen inzwischen verfügen. nie weiß man so genau, ob die dinger auch akzeptiert werden. diesmal hatte ich aber wohl einfach nur eine ladung falscher patronen erwischt, bzw. selber falsch bestellt. (ich forsche da lieber nicht nach.) und immerhin: eine passende hat sich nach ausgiebiger herumprobiererei zum glück doch noch gefunden. also alles gut.
viel bleibt übrig an gedanken und verzweiflung, die mich in dieser schreibzeit, donnerstag bis sonntag, gequält haben. so viel, das ich sagen wollen würde. in mir steht es bereit, es drängt nahezu. aber dann zieht es sich wieder zurück. aus angst vermutlich oder aus fürsorge, dass ich mich nicht allzu sehr blamiere.
das meiste speist sich aus meiner vergangenheit, mit der ich mich in den letzten wochen zwangläufig zu beschäftigen hatte. dabei ist die vergangenheit selbst nicht das problem, da kenne ich mich aus. es ist vielmehr die gegenwart, die daraus geworden ist. eine gegenwart, die sich mehr und mehr aufklärt. und die mich ungemein entsetzt.
dazu kommt die ausicht, die sich mir in bezug auf das manuskript langsam aber absolut sicher erschließt. vielleicht sollte ich dem fall tatsächlich einfach mal „buch“ sagen, denn das wird es sein. ein buch!
da werden die nächsten schritte angegangen, sehr bald schon. das heißt, wenn alles so läuft wie verabredet. genau kann ich das allerdings nicht sagen, denn inzwischen habe ich schon seit wochen nichts mehr von der agentur gehört. über einen monat im grunde. irgendwie seltsam, vielleicht sollte ich mich sorgen. aber womöglich ist das auch völlig normal. was weiß denn ich!?
ich mache meine arbeit, diesbezüglich gibt es kein vertun. ich soll mich auch nur melden, wenn ich es aus irgendeinem grund nicht schaffe. absagen sozusagen. und das ist ja nicht der fall.
die schreibeinsamkeit dagegen, das ist allein meine sache. die angst vor dem kater danach. den „repercussions“, eines dieser wunderbaren englischen worte. da hilft sowieso nichts.
oh himmel, da muss ich noch viel verstehen, so viel lernen. einen standpunkt finden, was ohnehin nicht so leicht ist. einen grund für alles. also wieder etwas, das ganz allein für mich und aus mir heraus. wo ich dann stehen werde, wie ein solitär. und niemand an meiner seite. ich bleibe unbegleitet, wie immer eigentlich.
also gut, wenn es das sein soll. das werden ich können.
letztendlich.