am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

bremsen

ein tag pause, völlig unproduktiv. nur zeugs erledigt, das erledigt werden muss. esst den neuen herd entgegengenommen, dann das motorrad für die tüv-abnahme zum schrauber gebracht. auch wegen dem kleinen unfall gestern, also: nach feinberührung mit einem anderen fahrzeug umgefallen. nicht weiter schlimm. oder anders: ich bin wem seitlich reingefahren, der seinerseits einen abartig rasanten abbiegevorgang direkt vor meinem vorderrad inszeniert hat. gibt schöneres im leben. nach dem besuch beim schrauber noch zur physio, sonst irgendwie nix.

wenn ich mich recht erinnere.

meinen persönlichen schuldanteil an dem unfall kann ich nicht ganz von der hand weisen. ich bin einfach weitergerollt, hab das geschehen unmittelbar vor mir in aller seelenruhe betrachtet. wie in zeitlupe, ohne allerdings auch nur auch nur einmal auf die idee zu kommen, die bremse zu betätigen. sehr komisch.

eine tangofreundin predigte mir daraufhin eindringlich von erschöpfungszuständen und burnout, was ich dann heute mal ein bisschen recherchiert habe. ach ja, tatsächlich. das habe ich auch noch getan. wenig überraschend war da einiges dran. die wachsende unmöglichkeit von konzentration, wenig und noch dazu eher schlechter schlaf, zunehmende schmerzen, die nichts mit dem rheuma zu tun haben. natürlich ist auch die belastung nicht gering, einen beruf zu haben, für den ich, damit ich mir die ausübung leisten kann, einer anderen erwerbstätigkeit nachgehen muss. was dann in wenigstens zwei jahren dauerarbeit mündet. noch dazu einen beruf zu haben, der letztendlich immer tief in die eigenen abgründe führt. geschenkt. außerdem die situation seit mitte märz, die mich, ohne familie, ohne partner*in, forever, und ohne katze, selbst von meinem tangohobby weitgehend limitiert und ins schier ewige home office verbannt hat. von wo aus ich meine arbeit immer schlechter schaffe, zu absurd ist das vorgehen.

ich bin nicht mehr bei mir, ich merke es seit wochen. schon vor zwei monaten oder so, konnte ich mich kaum rühren. damals war es der körper, und ich wusste genau, dass eine woche pause es nicht gebracht hatte. jetzt ist es mein hirn, das nicht mehr will. nicht mehr bremsen, das ist fatal.

vermutlich muss ich genau die jetzt zügig finden. die bremse.

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