am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

genau weiß ich es nicht, aber ich fürchte, dass die wohnung unter mir seit einiger zeit unbewohnt ist. (kein leerstand. da ist nur einfach niemand, denke ich.) ich merke es tagtäglich daran, dass ich die heizung mächtig aufdrehen muss, obwohl es so kalt gar nicht ist. dennoch friere ich ständig, so von unten her, auf dauer ganz fies. ganz anders als draußen im wind zu bibbern. sogar jetzt habe ich im schlafzimmer schnell noch einmal alles aufgedreht, wo ich doch eigentlich schon mit einem bein im bett liege.

so eine kälte ist das eine, das ist leicht zu lösen. und nicht schwer zu ertragen, es nervt vor allem. das andere ist diese kalte welt, die sich gerade ausbreitet. zu recht natürlich, einstweilen. und doch auch wieder nicht.

ich mag mir das lieber nicht vorstellen: eine welt ganz auf  die (vermeintliche) eindeutigkeit wissenschaftlicher erkenntnis und einen (moralinen) diskurs ausgerichtet. ohne jegliche poesie also, ohne den halt im chaos und dem darin immanenten, jederzeit machbaren zauber. was gäbe es noch zu sagen, zu erzählen in einer derart totgespülten welt.

zu schreiben auch, das ist kein ort für mich. zum glück ist im grunde alles ganz anders als es derzeit scheint. dieses virus, das zunächst alles aufgerissen hat, es verdeckt nun das, was wirklich ist. das wird mir gerade klar.

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