am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

abschied, von der kleinen stadt

unverschämt, so ein sommertag mitte oktober. ich habe ihn genossen, ich gebe es zu. wie geplant war ich mit dem rad unterwegs, habe dabei auch noch teile der kleinen stadt gefunden, von denen ich wusste, die ich aber bislang nicht gesucht habe. das, und die tatsache, dass die aktuelle unterkunft mir derart wunderbar behagt, mich produktiv nahezu beflügelt hat, macht es mir gerade nahezu unmöglich, mich von der kleinen stadt zu verabschieden. wie ich es eigentlich schon im letzten jahr vorhatte, bis ich dann kurzfristig schwach geworden bin, im sommer, auf der suche nach einem schreibdomizil. und dann eben doch wieder hier gelandet bin.

es war schön dort, wo ich heute zufällig geladnet bin, überraschend auch. angenehm und absurd, wie es hier eben ist. ein wenig zu sehr vergoldet, mitunter, aber ich möchte doch wiederkommen. das steht so gut wie fest, vielleicht im frühjahr schon. vielleicht erst im herbst, der sommer ist ja anderweitig verplant. (nein, ich sage dazu nichts. noch nicht.) aber ich möchte ganz sicher wieder hier mit meinem rad unterwegs sein können. hier ist alles wunderbar einfach erreichbar, und ich habe so gut wie nie den motor einschalten müssen.

und schreiben will ich wohl wieder hier, auch das. aber wer weiß …

im ernst, das weißt ich derzeit wirklich nicht. und es könnte verwirrung sein, nichts anders. denn geschrieben habe ich immer. und wenn ich nicht mehr schreibe, was bleibt dann noch. alles andere leben ist verschwunden, spätestens mit corona. und da kommt nichts zurück, wenn denn da jemals etwas gewesen ist. vermutlich nicht, ich muss ehrlich sein.

ich lebe mein leben in die enge hinein, in die altersarmut, irgendwann. das ist unvermeidbar. es gibt keine familie, kein geld und keine erfüllung, letztendlich. das schreiben hat gereicht bislang, immer so gerade. das allein ist ein wunder, ohne jeden zuspruch über jahre, jahrzehnte.

daran glaub ich nicht mehr, auf lange sicht. dabei bin ich durchaus nicht pessimistisch. ich bin und war schon immer in der lage, die realität zu erkennen. und zu benennen.

es ist ganz einfach: im nächsten jahr werde ich sechzig. ich hebe den kopf, ein wenig nur. und sehe das ende.

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