alles wie vor einem jahr, so dachte ich mir das. 2022 war es die küche, 2023 soll es das schlafzimmer sein. so arbeite ich mich langsam durch die (versiffte) wohnung, mache sie allerorten frisch. nicht so schwer, diesmal, dachte ich mir. auf keinen fall wie die küche, die mich fast geschafft hat, letztes jahr, an der ich dann noch wochen gebaut habe.
ein bisschen besser ist es auch gelaufen, ich bin nach fünf tagen fast fertig. im grunde ist es also viel, viel besser. heute abend kann ich wieder in meinem bett schlafen! das stand die letzten vier nächte mitten im zimmer, mit plastikfolie bedeckt: unbrauchbar. und mein schlafsofa im wohnbüro ist, gelinde gesagt, schlafuntauglich für mehr als eine nacht. (das kommt auf die liste, das muss neu. irgendwann, nächstes jahr.) das immerhin habe ich schmerzhaft herausgefunden.
ich werde alt, oder ich bin es schon. schon nach zwei tagen kam ich kaum noch hoch, wenn ich mich hinhocken musste. vom leiterklettern ganz zu schweigen, rauf und runter und wieder rauf. hunderte, ach was, tausende male. geschafft habe ich es, alles, auch das kriechen auf dem boden. aber holla! (was nicht mehr geht: mich auf allen vieren leichtfüßig rückwärts bewegen, die acrylspritzpistole in der einen hand, den schmierlappen in der anderen. das sah sicher doof aus.) wenn ich ehrlich bin, habe ich an mir bewegungsmuster festgestellt, die ich definitiv mit alten menschen assoziiere. seltsames hüpfen und hopsen, zum beispiel, wenn für das aufstehen vom boden die kraft eines beines nicht ausreicht.
schlimm.
aber gut, vielleicht auch nur muskelkater. ganz sicher sogar, ich spüre es, jetzt. sogar im sitzen. himmel!
wer hat mich auch dazu animiert, gleich drei farben zu streichen?! nicht nur ein schönes, schlichtes weiß, wie es sich gehört. und weil mich die farbauswahl, helles gelb und helles grün, richtig schön schmoothie zum weiß, mich auf einmal geschockt hat. zu lieb, dachte ich, zu harmlos, beinah pastell. da hab ich dann doch einen teil der tapete abgerissen und die wand freigelegt. also das, was ich im grunde nicht wollte, weil es mich in der küche so derart kirre gemacht hat. aber es musste sein, um die sanftheit zu brechen, und es war genau richtig, am ende. das hat eine ziemlich verbackene wand freigelegt, mit einem rostroten streifen, den ich so gelassen habe. schön, wie ein geschenk.
aber es hat mich auch einen tag gekostet. erst das abreißen, dann die grundierung und am ende doch zweimal streichen, weil einmal natürlich nicht deckend sein konnte. dafür musste ich dann den samstag abpassen, mich im baumarkt anstellen und farbe nachkaufen. verdammt.
außerdem all das abkleben und wieder abreißen und dann wieder neu abkleben, für diese verdammten drei farben. echte maler*innen können das ohne, ich weiß. ich weiß sogar, wie es geht. so in etwa zumindest. aber das müsste ich üben, und dazu habe ich keine zeit. es lohnt ja auch nicht, nie wieder streiche ich drei farben in einem raum!
und eines steht mal fest, ab jetzt und sofort. im nächtes jahr, irgendwann, wenn das wohnbüro an der reihe ist. dann mache ich da nichts selber, nicht den boden und nicht die wände. nicht einmal die tapete werde ich abreißen, nur den raum leeräumen. (mit ein paar freundinnen.)
und dann ausziehen, für eine woche oder zehn tage. um die profis machen zu lassen. jawohl!