am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

teure späße

reisetag: von #wien nach #tddl. das war so harmlos, wie ich es erwartet hatte. österreichische züge funktionieren einfach, das hört man ja immer wieder. und heute hat das tatsächlich gestimmt. der ice stand zwanzig minuten früher bereit zum einsteigen, fuhr auf den punkt genau los und erreichte klagenfurt zur exakt korrekten zeit. das wetter war auch überaus reisefreundlich, bewölkt und ein bisschen windig, dabei deutlich unter 25°. später sogar unter 20°, in klagenfurt ist jetzt noch alles nass, die straßen und die luft, und zwischendrin auch ich.

ich stelle fest, dass ich bei der ausstattung dieser reise so ziemlich manches falsch gemacht habe. nur vier t-shirts mitgenommen und in wien keines davon schnell mal durchgewaschen, weil ich ja wusste, dass in der wohnung hier eine tolle (halbe) maschine steht. wie gemacht für kleine mengen. aber jetzt alles nass, auch das schlafzeug, sämtliche socken, unterwäsche und die eine jacke.

die falsche jacke, wie ich ja schon vor ein paar tagen wusste. es wird nicht so heiß sein, wie früher immer, besonders nachts. zum glück ist das so, das war oft unerträglich. leider hat der reißverschluss der falschen jacke heute, kurz vor der dauerberegnung, offensichtlich endgültig den geist aufgegeben. zu hause würdeich ein bisschen daran herumbasteln, mit einer zange, manchmal klappt das. aber hier habe ich keine zange und also eine ständig offene jacke, die ohnehin grundfalsch ist.

als erstes, gleich nachdem ich mir ein rad aussuchen durfte, musste ich also mal eine jacke kaufen gehen, auch weil ich am sonntag irgendwann spät erst zurück in berlin sein werde. und da scheint ja land unter zu sein, derzeit. doch eine jacke im hochsommer, da ist die auswahl begrenzt. ich schaue drei geschäfte durch, denke noch, dass ich vielleicht besser eine regenjacke. aber im letzten jahr gab es ja in der bewerbstasche solche regencapes, wer weiß. und eigentlich will ich sowas, wie ich es absichtlich zu hause am haken hängen lassen habe. jetzt. hier. haben. klassischer jeansjackenschnitt, nicht zu kurz, viele taschen. es gibt dinge, da bin ich offensichtlich blöd festgefahren.

große hoffnung auf genau so etwas habe ich nicht, aber tatsächlich werde ich fündig. jeansschwarz nicht cordgrau, wie die zu hause, immerhin. made in bangladesch, mit ein paar absichtlichen, aber zum glück recht kleinen löchern und schon angekratzten kanten. auch sonst schlecht gearbeitet, die köpfe gehen schwer, eine tasche ist etwas schief. was nicht an bangladesch liegt, ich weiß, sondern ichweiß, ichweiß, ichweiß. das ist peinlich.

diese jacke war um mehr als die hälfte günstiger als der hut, den ich mir gestern erst kaufen musste. weil ich ja auch den falschen hut mitgenommen habe, den aus wolle gewebten, statt den luftigen aus papier. der mir noch dazu ein wenig zu groß ist, schon mal grad ohne haare. ich habe jetzt also noch einen hut aus raffiastroh, der garantiert nicht made in bangladesch ist.

aber made in china, wie ich gerade sehe. tja.

ich stelle fest: diese reise kostet deutlich mehr geld als angedacht. aber, ehrlich gesagt, habe ich gar nicht viel gedacht, weder beim packen noch beim geld ausgeben. gerade macht es nichts, und das ist mitunter immer noch eine große freude. dass ich mich beim aussuchen nicht für den um vierzig euro günstigeren hut entscheiden muss. sondern problemlos den nehmen kann, der leichter ist, besser passt und sowieso viel besser aussieht.

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