am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

straßenbesen

lange geschlafen heute morgen, dabei vermutlich eine ganze stunde solides radioweckerwecken überschlafen. die straßenbauwerker draußen habe ich gegen sieben noch zügig ausgesperrt, danach war koma. offensichtlich.

jetzt blicke ich etwas träge in die welt.

gestern war noch der tag der halbnackten männer. einer rannte oben ohne im treppenhaus an mir vorbei, etwas rundlich und enorm schwitzend. (die leerstehende wohnung im gebäude wird jetzt renoviert.) ein anderer stand auf der straße unten, auch oben ohne, und arbeite mit einem der häßlichsten werkzeuge, die ich kenne. einem drucklufthammer. (als kind schon habe ich gelernt, dass davon alles im körper kaputtgeht, die die knochen, die gelenke, die wirbel, die nerven. einfach alles. ich hoffe, die sind heute besser, diese höllenmaschinen.) später steht dann ein anderer straßenbauarbeiter in einer besprechung, mitten im dreck. ebenfalls oben ohne steht er da, die arme mal hinter dem rücken verschränkt, dann wieder wild gestikulieren. am ende dreht er sich weg und winkt ab. gut, es war vermutlich keine besprechung, mehr so ein anschiss. vermutlich.

heute haben alle jacken mit kapuzen an. der sand ist nass, das pflaster auch, das sie gestern und an den sonnentagen zuvor gelegt haben. dennoch kommen gießkannen zum einsatz, wenn die fugen gefüllt werden. und schaufeln. und straßenbesen.

alle versuche, das gestohlene motorrad offiziell aus meinem leben zu entfernen, scheitern an allgemeiner berliner bürokratieundurchsichtigkeit. die versicherung erklärt mir die dringlichkeit der beendigung unserer geschäftsvereinbarung, und ich stimme dem zu. dazu gehört jedoch zwingend die endgültige abmeldung des fahrzeugs. genauer gesagt: außerbetriebsetzung. allerdings ist es nicht wirklich leicht, das umzusetzen. die informationen auf webseite der zulassungsstelle sind grundfalsch, weder die öffnungszeiten stimmen, noch der hinweis, dass außerbetriebsetzungen ohne termin möglich seien. nun bin ich also auf der suche nach einem termin, und der nette herr am telefon erklärt mir lachend, dass ich am besten mit der stichwortsuche „unvollständige unterlagen“ auf der seite berlin.de beginnen solle. ich denke einen kleinen moment und verstehe dann, dass der grund für die außergewöhnliche prozedur (persönliches erscheinen in der zulassungsstelle, nicht am bürgeramt, usw.) darin begründet liegt, dass mit dem motorrad auch das kennzeichen verschwunden ist. darauf wäre ich nun wirklich nicht gekommen. auch nicht auf die daraus resultierende bestmögliche formulierung für die suchmaske.

gut, der nette mann hat mir dann doch gleich die emailadresse genannt und dazu, wie ich mein anliegen bestmöglich und vollständig vorzutragen hätte, um alsbald zum erfolg zu kommen. ab jetzt wieder warten. (und die versicherung bezahlen, hilft ja nix.)

gestern habe ich spontan, in einem kleinen baulichen nebenprojekt, – endlich – den alten plattenspieler an die wand gehängt. fast zwanzig jahre lebe ich hier und ziemlich genauso lange weiß ich, dass plattenspieler in häusern mit holzdecken/holzböden nicht funktionieren. jetzt kann, könnte ich also ab sofort wieder platten hören und mich dabei ganz entspannt auch ein bisschen bewegen. ich weiß, die technik hat sich weit davon entfernt. und natürlich verfüge ich über all das, inklusive streaming-dienst.

doch die alten platten. die könnten jetzt wichtig werden für das aufkommende schreiben. das passt also, und es ist mir eine kleine freude. darüber hinaus.

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