das war, gelinde gesagt, eine katastrophale bahnreise gestern. statt knapp zwei stunden länger als geplant wurden es über vier, weil ich mich im gewusel der „bayrischen cosplayer“ (frei nach frau kaltmamsell) und verwirrenden anzeigetafeln, die zwar verkündeten, dass sie nicht richtig funktionieren. aber wie dann damit umgehen?
das alles, ohne jeglichen versuch, der bahn die schuld zuzuschieben: in nürnberg bin ich, wie geplant, aus dem zug nach münchen ausgestiegen, um in einen nach wien zu wechseln. eingestiegen bin ich aber dann in einen anderen zug nach münchen, brechend voll mit lederhosen und bierfässern. versehentlich, weil das eben auf der anzeigetafel so stand, und ich im gewusel nicht auf die zugschilder gesehen habe. auch nicht hätte sehen können, so voll war das da.
so saß ich dann also ein bisschen in münchen herum, das war nicht schön. am bahnhof gab es gemecker und gezeter, menschen, die sich anschrien, in vier sprachen zeitgleich mit der polizei drohen. münchen ist nicht nur süßer senf und blauweiß. münchen kann auch ziemlich aggressiv.
anschließend noch im railjet richtung budapest bis es dunkel war. was ich daran am meisten bedaure ist, dass ich für die ursprüngliche strecke nürnberg-wien einen panoramasitzplatz gebucht hatte. also ganz vorne, mit blick geradeaus. verdammt!
so etwas lässt mich ja auch immer zweifeln, ob das alles richtig ist. ich am richtigen ort bin, nicht nur in wien jetzt. das auch, aber mehr noch frage ich mich generell. was ich tue und warum. und ob das alles noch irgendeinen sinn macht.
dementsprechend waren die träume am morgen.
das bett an sich ist prima, die wohnung sehr schön eingerichtet, sogar einen schreibtisch gibt es. aber sie liegt im erdgeschoss, umgeben von hohen wohnblöcken und mit blick auf die mülltonnen. das ist ziemlich dunkel, sogar das wetter ist von innen schwer zu erkennen. komisch. außerdem verläuft über mir offensichtlich flughafenein- oder ausflugsschneise, aber das ist nachts natürlich egal.
Ham’S doch a bissl Erbarmen mit sich selbst.
sowieso. aber ich war auch schon immer gründlich, und so will ich bleiben.