am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

endspurt

auf der baustelle draußen herrscht wieder reges treiben, seit tagen, nein wochen schon. die asphaltfläche ist fertig, die restlichen stücke wurden „per hand“ erledigt. die kanten wurden bei der gelegenheit auch gleich gemacht, außerem wurden fahrradbügel, poller zur parkverhinderung und verkehrsschilder gepflanzt. eine unmenge an verkehrsschildern, die ich gar nicht recht überblicke. aber es stehen wohl auch noch nicht alle. früher waren hier gar keine auf der kreuzung, alles nur rechts vor links.

auch bäume wurden gepflanzt, einer sogar direkt vor meinem wohnbürofenster. drei oder vier jahre ist es her, dass der große, der dort stand, gefällt wurde und mir der blick auf die nächste hauswand eröffnet wurde. übel! nicht wurde im anschluss gepflanzt, nur der verbliebene stumpf hat jedes jahr mächtig ausgetrieben. ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass an der stelle noch einmal etwas passiert.

jetzt steht da also so ein kleiner pinn, und ich freue mich wie blöd. es wird wieder einen baum vor meinem wichtigsten fenster geben, nur wachsen muss er halt noch. ich weiß nicht wie lange, so zehn oder zwanzig jahre vielleicht? möglicherweise also nicht mehr zu meinen wohnzeiten hier. oder überhaupt: zu meinen lebzeiten. keine ahnung, aber das will dann auch mal schnell noch begriffen sein.

ansonsten werden draußen die bürgersteige gemacht, also die neuen kreuzungsstücke großflächig an den alten gehsteig angeglichen. ein gewusel, geschiebe und gerenne überall. poltern und plocken, das plingpling, wenn die kleinen steine per hand eingearbeitet werden. und, richtig schrecklich, die riesige kreissäge, ständig im einsatz, und die diversen rüttelmaschinen, die das ganze haus erschüttern. es ist so gut, dass sich die fahrradstraßenbausache langsam aber sicher dem ende nähert. da bin ich zuversichtlich, auch wenn der anvisierte termin wohl inzwischen gerissen ist.

es sieht alles schon recht aufgeräumt aus. abends und nachts wird die strecke längst gut genutzt, zum fahren wie zum parken, immer schön an den gittern vorbei. markierungen gibt es noch keine, aber die braucht es vermutlich am wenigsten. ich bin gespannt, aber ich tippe doch eher auf januar.

das wären dann fünf monate, das ist langsam aber sicher wirklich genug. es ist laut und nervig, mir reichts inzwischen bis zum hals. ganz ehrlich: wenn es nicht dieses schöne projekt wäre, berlins längste fahrradstraße direkt vor meiner tür. dieser frische blick aus dem fenster, auf eine moderne städtische nebenstraße, die genau so an dieser stelle wirklich sinnvoll ist. (das hatte ich schon vor jahren mal so hier verbloggt, beinah visionär, ich finds nur grad nicht mehr.)

dann wäre ich längst explodiert.

1 Gedanke zu „endspurt“

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