die kurzfristige eiseskälte hatte immerhin zur folge, dass mir die umfassende funktionalität meiner heizung maximal vorgeführt wurde. sowohl bei mir zu hause als auch im büro am dienstag. da vielleicht ein bisschen spät, also genau zu dem zeitpunkt, als ich mich auf den heimweg machte. aber immerhin, richtig heiß waren die heizkörper auf einmal.
es warm haben, das ist etwas, das freude macht.
dennoch bemühe ich mich im großen und ganzen natürlich, sparsam zu sein. es hat sich ja nichts geändert seit letztem winter, das klimadings und so. im gegenteil.
als ich heute in diversen läden einkehrte, weil ich tatsächlich das gewünschte produkt online nicht finden konnte, war ich schon ein wenig überrascht. im letzten jahr wurden rolltreppen abegschaltet, von wegen energiesparen. ich erinnere mich genau. heute standen bei zwei von fünf läden die eingänge sperrangelweit offen, sodass der gehwegbereich großzügig mitgeheizt werden konnte. gar nicht einladend, nein. und gefunden habe ich auch nicht das, was ich wollte.
die erste arbeitswoche in diesem jahr hat mich schwer erwischt, und zwar weniger der starre brotjob als vielmehr das freiberuflich. also das, was so nebenbei laufen sollte. es nimmt immer mehr raum ein, während die fähigkeit, mich selbst zu bremsen, immer weiter abnimmt. das bedeutet zwar, kontinuierlich ausreichend geld einzunehmen. aber ich verkaufe ja meine zeit, mein leben. in dem sollte anderes platz finden, ich bin alt und werde immer älter. wie alle.
es ist seltsam, wenn die zeit absehbar wird. wie an der sache mit dem frisch gepflanzten, kleinen pinn zu erkennen war.
am frühen abend standen zwei nette junge männer von der linken vor meiner tür, um mich über die bevorstehende wahl zu informieren. ich darf an dieser stelle tatsächlich an der bundestagswahlwiederholung teilnehmen, wer hätte das gedacht. ich glaube, ich konnte die beiden ein wenig davon überzeugen, dass nicht alle boomer weitreichend schwachköpfig unterwegs sind. immerhin. und ich werde natürlich wählen, wie immer. oder anders, mal sehen.
diese welt ist dennoch ein mist, das stellt sich immer deutlicher dar. ich bin froh, nicht mehr achtzehn zu sein. das allein begründet meine zuversicht. es ist ein glück, dass es langsam aber sicher absehbar wird.