am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

gelbe ameisen

balkonkaffee, es nimmt einfach kein ende. unter der woche allerdings ist es schnell ein wenig laut. im moment gerade befindet sich rechts von mir ein müllwagen, direkt vor mir die gerüstbauer, die heute mit dem aufbau des hausfrontgerüsts beginnen, und links, ein klein wenig nur die straße hinauf, ein über nacht gewachsener kran, der den neu erschienenen dachdeckern zuarbeitet. in all dem versuche ich zu verstehen, was das kulturradio mir über literatur sagen möchte. das ist ein bisschen schwer. ich werde über kopfhörer oder ohrstöpsel nachdenken müssen.

in dieser woche gibt es keinen feiertag, wie seltsam. erst in der nächsten woche wieder. aber ich ich bin ja flexibel, solange es um die arbeit zu hause geht. deshalb ist jetzt gerade mal frei, weil: balkonkaffee. außerdem, weil ich recht lang und recht schlecht geschlafen habe. das ist nur auf den ersten blick eine eigenartige kombination. ich vermute, dass es eine gängige ist, zumindest meine gängige schlafqualitätskombi. wer länger schlaft, träumt.

so ist das, denke ich im traum. das also sind die möglichkeiten, die mein hirn in sachen psychose drauf hat. während mir die verlässliche welt schwindet. vollständig. als hätte es sie nie gegeben. es hat sie nie gegeben. ich werde sie nicht finden, ich weiß. es gibt keine welt. noch eine weile bleibe ich dort, sehe mir an, wie alles in mir in den boden fließt. anders kann ich es nicht sagen.

ich schlafe noch ein bisschen weiter, träume von einer alten freundin, an deren decke viele insekten krabbeln, eine ganze ameisenstraße auch. ich werde wach, schalte das radio ein. dort spricht eine forscherin über ameisen, die man aufgrund ihrer gelben farbe gut erkennen kann. sie sind mit parasiten infiziert, deshalb leben sie zirka zwanzig mal länger als ihre uninfizierten artgenossen.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner