am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

zwischenschreibzeiten

diese woche also, die eine arbeitswoche war. natürlich war sie das, und wie sie das war. zu dem alltagbetrieb gesellten sich viele andere dinge: zwei physiotermine, einmal osteopathie, die steuern, die notwendigkweit, die wohnung, insbesondere die pflanzen ein bisschen zu pflegen, ein tangotermin mit weiteren kniebeschwerden, diesmal rechts, noch mehr steuern, diverse versuche, zwei arztermine zu vereinbaren, himmel nochmal, ein verrotzter drucker, der sich mithilfe von jeder menge tinte zu säubern verstand, immerhin, und was weiß ich, was noch alles.

daneben die tatsache, dass ich jetzt nicht mehr aufhören darf zu schreiben, und das auch gar nicht kann, bis das ding durch ist. ich rechne mit ein jahr, in etwa, vielleicht weniger, für die ersten halbwegs lesbaren fassung. vermutlich weniger, aber ich sollte mich nicht übernehmen, nicht eilen oder hetzen gar. und ich sollte auch nicht rechnen, als könne man die zeichenzahl mit einem zeitfaktor maßnehmen. das geht nicht, das weiß ich. und dennoch.

ich plane also eine kleine schreibzeit im august in der mühle. mal sehen ob das klappt.

berlin ist laut dieser tage. wochentags klopfen und rufen die dachdecker, die fresskneipe gegenüber hält draußen hof, auch im regen, die straßenbeschrifter gießen ihre stinkende farbe auf den asphalt, fahrradstraße, doch es gibt noch immer viele autos hier. vor allem gibt es auch viuel menschenlärm vor dem haus, in dem ich lebe. es scheint mehr zu werden. vielleicht werde ich empfindlicher. oder ich will einfach etwas anderes, etwas ganz anderes.

immer häufiger kommt auch diese frau, die tanzt und dabei laut singt. sie hat kopfhörer auf oder trägt stöpsel mit musik in den ohren, zum glück singt sie nicht allzu schlecht. aber auch nicht besonders gut, das muss ich sagen. sie scheint nicht ganz in dieser welt, mitunter hat sie eine bierflasche dabei. ich denke nicht, dass das das problem ist. einmal tauchte sie nachts gegen drei unten vor der kneipe auf. zum glück habe ich vernünftige ohrstöpsel, solche ohne musik.

aber gern mag ich die nicht.

2 Gedanken zu „zwischenschreibzeiten“

  1. hallo Susanne, ich mag deine Alltagsbeobachtungen, schöne, leise, auch bohrende Stimme! Schreib weiter, ein Jahr, immer dranbleiben, das ist auch ein Geschenk. Die Mühle als Ort tut sicher gut. Immer. Freu mich, dein Schreiben weiter zu beobachten!

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