am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

alle achtung

im supermarkt schreit mich ein typ an. was die denn noch wollen, dass wir alle sterben, weil sich das leben nicht lohnt, weil es nicht zu bezahlen ist. ich begreife nur langsam. er meint nicht mich, es geht um die butter, die er zwanzigfach, wenn nicht mehr, in seinem einkaufkorb gehortet hat. vier euro würde die inzwischen kosten. jetzt hat er sich das angebot der woche in den wagen geschaufelt, zweineunundneunzig, wie ich später sehe. die gute, die irische. ist aber keine mehr da für mich.

aber ich verstehe schon, und ich bin ein wenig beschämt. ich weiß den preis für butter nicht. ich weiß nur, dass ich mich neulich auch über darüber gewundert habe. vergessen habe ich ihn dennoch gleich wieder. ich kaufe butter, wenn ich butter brauche. manchmal auch ein bisschen mehr, wenn ich zufällig auf ein angebot treffe, die friere ich dann ein. ohnehin schneide ich jedes paket in drei teile, weil ich butter nur langsam verbrauche. peinlich ist es, weil es mir egal ist. das war war früher anders, weil es anders sein musste.

jetzt achte ich offensichtlich nicht mehr auf die preise. früher musste ich während des gesamten einkaufs mitrechnen, nachrechnen auch, was mir wirklich nicht leichtfällt. zahlen bleiben mir nie nicht sorgfältig im kopf. aber ich musste, weil ich nicht zahlungsunfähig an der kasse stehen wollte. niemals. heute halte ich meine karte an den scanner und muss nicht schauen, ob es reicht. ich weiß, dass es das tut. so leben die meisten menschen, das weiß ich inzwischen. es hat gedauert, bis das bei mir angekommen ist. doch jetzt ist es da.

ja, ich verachte mich dafür. (das ist nicht so dolle, ich weiß.)

als die spülmaschine vor vier wochen so ein bisschen den geist aufgegeben hat. also wirklich nicht so ganz, nur die heizung ging nur noch so halb. also sauber wurde alles, meistens zumindest, aber trocken nicht mehr. blöd war vor allem, dass das spülmittel nicht so recht ausgespült wurde. als das also passierte, habe ich nur kurz über eine reparatur nachgedacht, dann aber zügig ein nagelneue maschine bestellt, strom- und wassersparend, mit super ökoprogramm, abschaltautomatik mit türöffnung. licht undsoweiter. besteckschublade!

für die alte, so halbirgendwiekaputte maschine habe ich eine firma gefunden, die alte, halbwegsfunktionstauliche markengeräte für lau abholt (kein schrott!) und wirklich weiterverwertet. muss es ja geben, ich war früher auch auf gute gebrauchtgeräte angewiesen, und ich werde es absehbar wieder sein. und überhaupt! reparaturen kriegt man da auch, der abholmensch kam mit einer treppenklettersackkarre. sie schauen offensichlich auf die rücken ihrer mitarbeiter*innen. sehr gut. fe-wa, kann man sich merken für berlin, denke ich.

ob das jetzt achtsam genug war? so alles in allem. ich weiß nicht, ich hoffe.

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