am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

wahnweltsinnig

heute war noch einmal einer dieser letzten sommertage. davon gibt es ja jedes jahr ein paar, im september und oktober, manchmal auch noch im november. aber das ist nun wirklich selten, im detail kann mich nur an einen erinnern. da saß ich abends irgendwo draußen in berlin, mit einer hauswand im rücken und einem bier in der hand.

also bin ich heute noch vor zwölf rausgefahren in die kleine stadt. ich glaube, es war das dritte mal in diesem monat, und jedesmal hatte ich passende unterlagen dabei. bücher oder zettel zur recherche, diesmal alle bisherigen notizen zum anstehenden kapitel. dazu den rechner, das war recht zuversichtlich. doch den habe ich nicht gebraucht, zu viel war noch im hirn zu arbeiten. sammeln und sortieren, alles in eine mögliche reihe bringen, mögliche verbindungen ziehen. und am ende liegt da ein einziges gekritzel vor mir, das so zunächst zu gar nichts führt. dennoch ist es natürlich wichtig in dieser widerlichen schreibphase. es muss einfach.

der rest meiner zeit, meiner selbst vergeht annähernd wahnsinnig wie diese welt. ich möchte gar nicht mehr hineinsehen in die zeitungen, die nachrichten oder das radio anmachen. immer in einer abstrusen angst vor der nächsten eilmeldung. und so ist es dann auch, eine katastrophe folgt auf die vorherige, sie geschehen zeitgleich mitunter. eine die andere überlagernd, dass man sich gar nicht mehr auskennt. ich finde schon lange keine antworten mehr, weil mir nicht einmal die fragen einfallen. die löcher im netz, die feinen risse und furchen, durch die die wirkliche welt scheinen könnte.

draußen, die menschen. sie reden und lachen, in vielen sprachen. es klirren die flaschen, nicht nur, wenn sie zerbrechen. es ist musik.

bitte suchen sie nach „lamma bada yatathanna“, mir am liebsten instrumental. und hören sie.

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